03.02.2018 - Babelsberg/Chemie Leipzig

Choreo, Rauch, Protest & drohendes Geisterspiel


Es war zu erwarten, dass das gestrige Regionalliga-Spiel zwischen Babelsberg 03 und der BSG Chemie Leipzig im Zeichen des Protests gegen den Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) steht und sich beide Fanszenen daran beteiligen. Die Babelsberg 03-Fans zeigten zudem eine Choreografie, die mit Rauch untermalt wurde.


„Forever Nulldrei“, lautete das Motto der Choreografie mit weißen und blauen Fähnchen. Später wurde dazu im gleichen Muster weißer und blauer Rauch gezündet. Nachdem Babelsberg 03 gestern mit einer weiteren Verbandsstrafe belegt wurde, stand der Verein unter Bewährung. Nach der gestrigen Pyroaktion droht dem Verein nun ein Geisterspiel. Nachdem der NOFV die Konfliktsituation vor dem Spiel durch eine neue Strafe weiter anheizte, dürfte die Pyroaktion nun zu einer weiteren Strafe führen.


Beide Fanszenen waren nach den letzten NOFV-Strafen gegen ihre Vereine sehr aufgebracht. Sowohl die BSG Chemie Leipzig, als auch Babelsberg 03 kritisierten die NOFV-Strafen gegen den eigenen Verein, während rassistische Vorfälle von Energie Cottbus und Lok Leipzig-Fans nicht sanktioniert wurden. Babelsberg 03 war deshalb nicht bereit 7.000 Euro an den NOFV zu bezahlen. Die Zahlungsfrist für diese Zahlung lief gestern ab (Faszination Fankurve berichtete). Sollte der Verein bei seiner Linie bleiben, droht ein Zwangsabstieg oder Ligaausschluss seitens des NOFV. Selbst der DFB kritisierte zuletzt das Vorgehen des NOFV.


Im Gästeblock lief vor Anpfiff eine große Protestaktion gegen die Sportgerichtsbarkeit des NOFV. „Pyrotechnik statt Antisemitismus“, „Wutbürger aus den Verbänden“, „Oberholzkopf“, „NOFV abschieben“, „Heute weggesperrt - Morgen mitgemacht?!“, „Euer Gericht schmeckt uns nicht!“, „Lügen – NOFV“ und „Ciao NOfv“ war dabei auf Spruchbändern im Gästeblock zu lesen.


In der Nordkurve Babelsberg wurde zudem eine Aktion mit den nichts sehenden, hörenden und nichts sagenden Affen zu sehen, die jeweils mit den Namen von NOFV-Funktionären versehen wurden. „Antisemitismus im Stadion - Da wussten wir nichts von, schlicht und ergreifend“, war zu der Aktion auf Spruchbändern zu lesen. Sowohl beim Spiel Babelsberg 03 gegen Energie Cottbus und bei Lok gegen Chemie Leipzig will der NOFV von antisemitischen und rassistischen Gesängen nichts mitbekommen haben, obwohl diese medial von Anfang an dokumentiert wurden. Dies wurde sowohl von Chemie Leipzig, als auch von Babelsberg 03 kritisiert.


Beide Fanszenen organisierten gestern zudem noch eine gemeinsame Spruchbandaktion: „Man muss Babelsberg nicht mögen, um den NOFV zu hassen!“, war im Gästeblock und „Man muss Chemie Leipzig nicht mögen, um den NOFV zu hassen“ war bei den Babelsberg 03-Fans zu lesen.

Auf dem Rasen des Karl-Liebknecht-Stadions sahen gestern 2.738 Zuschauer, wie Babelsberg 03 deutlich mit 4:0 gewinnen konnte. Chemie Leipzig bleibt damit Tabellenvorletzter. Die Fanfotos des Spiels gibt es oben in der Galerie. (Faszination Fankurve, 03.02.2018)






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