06.10.2018 - FCM/SGD

Choreo, Schalaktion & geklaute Fanartikel beim Ost-Duell


23.024 Zuschauer, darunter 2.300 Gästefans besuchten heute das Ost-Duell zwischen dem 1. FC Magdeburg und Dynamo Dresden im Heinz-Krügel-Stadion. Im Block U wurde das Duell mit einer Choreografie mit einheitlichen Trainingsjacken eingeleitet. Die Dynamo-Fans setzten hingegen auf einheitliche Schals.

„Sobald du nach uns rufst - stehen wir bereit!“, stand auf dem Spruchband vor der Nordtribüne geschrieben. Dazu hielten tausende FCM-Fans ihre neu gekauften weißen Trainingsjacken mit FCM-Wappen in die Höhe. Der Block U hatte die Aktion vor dem Ost-Duell ausgerufen und die Jacken an alle interessierten FCM-Fans auf der Nordtribüne verkauft. So gut wie alle FCM-Fans machten davon Gebrauch, so dass sich wie erhofft ein geschlossenes Bild ergab. Die Aktion erinnerte an die Choreografie im Block U beim Pokalheimspiel vor zwei Jahren gegen Eintracht Frankfurt. Damals wurde die Nordtribüne in einheitliche T-Shirts getaucht, heute waren es Trainingsjacken.

Auch im Gästeblock war heute ein einheitlicher Fanartikel zu sehen. So deckte sich so gut wie jeder Dynamo-Fan mit einem Schal ein, auf dem „Dynamo-Fans gegen den 1. FCM“ geschrieben stand und eine Faust zu sehen war, die ein FCM-Wappen zerschlug. Das Design des Schals war dabei an eine Zaunfahne der Dynamo-Fans mit dem gleichen Spruch angelehnt.

Anders als beim letzten Gastspiel in Magdeburg schaffte es die aktive Dresdner Fanszene rund um die Ultras Dynamo dieses Mal in Heinz-Krügel-Stadion. Erstmals in Deutschland wurde die Einlasssituation am Gästeblock durch parlamentarische Beobachter unter die Lupe genommen (Faszination Fankurve berichtete). Das Konzept scheint aufgegangen zu sein, denn zu größeren Problemen kam es nicht.

Trotz vielen Absperrgittern am Eingang zum Gästeblock kamen die über 2.000 Dynamo-Fans heute rechtzeitig ins Stadion. „Großer Sport ohne Provokation seitens der Polizei-so sollte es immer sein“, resümierte die Schwarz-Gelbe Hilfe nach Abpfiff. Die Kollegen von der Fanhilfe Magdeburg freuten sich auch über die verbesserte Einlasssituation, aber auch darüber, dass die Gästefans vom Bahnhof mit Shuttlebussen zum Stadion gebracht wurden und somit nicht mehr ewig laufen mussten. „Der große Aufwand, der im Vorfeld und am Spieltag durch viele Akteure betrieben wurde, hat sich gelohnt. Selten trotz aller Rivalität einen solch entspannten Spieltag erlebt. Danke dafür an Alle, die das ermöglicht haben!“, erklärte die Magdeburger Fanhilfe nach dem Spiel. Die Landtagsabgeordnete Kristin Heiß von der Linken fasste ihren Einsatz als parlamentarische Beobachterin im Nachhinein wie folgt zusammen: „Der Einsatz als Beobachterin ist jetzt beendet. Mein Fazit: Alles friedlich, keine Ausschreitungen, Verbesserungen bei der Einlasssituation gegenüber 2016. Wurde als Beobachterin größtenteils positiv aufgenommen.“

Da die Dynamo-Fans dieses Mal planmäßig in den Gästeblock gelangten, stand einem Gesangsduell beider Fanszenen nichts mehr im Wege. Auf dem Rasen brachte Koné die Gäste aus Elbflorenz bereits nach sieben Minuten in Führung. Aosman erhöhte in der 23. Minute auf 2:0. Doch durch ein Eigentor in der 60. Minute kam der FCM zurück ins Spiel. Koné hätte in der ersten Minute der Nachspielzeit alles klar machen müssen, doch er verschoss einen Elfmeter. Nur wenige Sekunden später glich Bütler zum 2:2 aus und sorgte für grenzenlosen Jubel bei den FCM-Fans. Dynamo gab somit einen sicher geglaubten Sieg noch her. Im Block U wurde während des Spiels noch ein Teppich aus Dynamo-Fanartikeln präsentiert und mit Bengalischen Fackeln angezündet. Trotz der großer Rivalität zwischen beiden Fanszenen lief das heutige Ost-Duell aber ruhig ab. (Faszination Fankurve, 06.10.2018)







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