Immer wieder präsentieren die Olympique-Fans in den Kurven des stade Vélodrôme und auswärts spektakuläre, aufwändige Choreografien. In Deutschland mag man sich fragen, wie diese Kunstwerke finanziert werden. Dabei liegen bei „OM“ manche Dinge einfach anders, als man sie aus Deutschland kennt.
Der Verein Olympique de Marseille verkauft das komplette Dauerkarten-Kontingent für die Fan-Kurven exklusiv an die führenden Gruppen. Schon zu Zeiten von Präsident Bernard Tapie wurde diese Regelung eingeführt. Tapie vertrat die Meinung, dass es die Kurve der Fans sei, und diese sich um die Verwaltung selbst kümmern sollten. Die Fan-Angelegenheiten werden in Marseille von den Ultras in einer Form geregelt, die in Deutschland beinahe unvorstellbar wäre. Olympique Marseille verkauft die Tickets mit „Großhändlerrabatt“ an das Commando Ultra (Unterrang Südkurve) oder die South Winners (Oberrang Südkurve). Die Gruppen verkaufen die Tickets dann bewusst mit Gewinn weiter, um diesen für Fan-Zwecke zu nutzen. Die Mitgliederverwaltung in den Marseiller Kurven ist unbürokratisch. Wird eine Karte im Sektor des Commando Ultra erworben, so gilt man gleichzeitig als Mitglied der Gruppe, da der im Kartenpreis enthaltene Aufschlag als Jahresbeitrag verbucht wird. So haben die Gruppen Mitgliederzahlen im Tausenderbereich und eine enorme Macht erlangt.
Marseille verkauft die meisten Dauerkarten in der französischen Liga und steht in der Zuschauertabelle auf Platz eins. Der Club selbst bezeichnet seine Fans als die besten der Liga – definitiv sind es die am besten organisierten Fans in Frankreich, vielleicht sogar in Europa. Diese Art von Selbstverwaltung genießt in Europa kaum eine andere Fankurve. (Faszination Fankurve, 01.06.2004)
Die monatliche TOP 100-Zuschauertabelle mit allen deutschen Mannschaften, die eine „Ball"-Sportart betreiben. 
