25.01.2020 - BVB/Köln

Choreografie & Botschaften gegen Red Bull & Videobeweis


Im Westfalenstadion bestritten Borussia Dortmund und der 1. FC Köln am gestrigen Abend die Auftaktpartie des 19. Spieltags der 1. Bundesliga. Beide Fanszenen führten dabei gemeinsame Aktionen gegen den Videobeweis und Red Bull durch. Im Gästeblock zeigten die Kölner Fans zudem noch eine Choreografie.

Schon vorm Anpfiff war vor der Südtribüne Dortmund eine Botschaft gegen Red Bull in dänischer Sprache zu lesen. „Mateschitz: Finger weg von Brøndby IF“ forderten zudem die Kölner Rascals Ultras im Gästeblock und die Ultras von The Unity auf der Südtribüne im gleichen Wortlaut. Hintergrund der Aktion sind die Gerüchte darüber, dass Red Bull beim dänischen Verein Brøndby IF einsteigen könnte (Faszination Fankurve berichtete). Die Desperados Dortmund hielten ein Plakat mit gleicher Botschaft in dänischer Sprache hoch und zeigten noch ein „Fuck RB!“-Banner. Nicht nur zwischen Ultras vom 1. FC Köln bestehen Freundschaften und freundschaftlich Kontakte, sondern auch zwischen Brøndby IF-Fans und BVB-Ultras.

In Gedenken an den ehemaligen BVB-Torhüter Hans Tilkowksi, der am 05. Januar 2020 im Alter von 86 Jahren verstarb, gab es vor Anpfiff des gestrigen Bundesliga-Spiels eine Gedenkminute im Westfalenstadion. Die Choreografie der etwa 8.000 mitgereisten Fans des 1. FC Köln startete erst nach der Gedenkminute und stand in Anlehnung an einen Song der Bläck Fööss unter dem Motto „Du bess die Stadt - Op die mer all he stonn“. Auf Doppelhaltern wurden dabei die einzelnen Kölner Viertel (Veedel) vor einem rot-weißen Hintergrund dargestellt. Die Aktion war noch nicht komplett eingepackt, da traf Guerreiro bereits zum 1:0 für den BVB.

Im Nachgang sorgte einer der Doppelhalter für Aufregung bei Viktoria Köln. Laut einem Bericht des Kölner Express regte man sich bei dem Drittligisten von der anderen Rheinseite darüber auf, dass auf dem Doppelhalter, der das Veedel Höhenberg darstellte, Viktoria Köln-Investor Franz-Josef Wernze im Fadenkreuz abgebildet war. Wernze war in der Vergangenheit auch an Transferrechten von Spielern des 1. FC Köln beteiligt, wurde von der aktiven Fanszene und den Ultras kritisiert (Faszination Fankurve berichtete). Während er beim 1. FC Köln keine Rolle mehr spielt, gelang Viktoria Köln mit seinem Geld die Rückkehr in den Profifußball.

Die Jubos Dortmund und die Coloniacs führten gestern noch eine gemeinsame „VAR abschaffen!“-Spruchbandaktion durch. Nachdem der Videobeweis beim zweiten Tor des BVB zum Einsatz kam, sangen Kölner und Dortmunder Fans zudem gemeinsam gegen den DFB. Im Gästebereich war gestern außerdem wieder eine Schwenkfahne der Desperados zu sehen, die eine Freundschaft mit Kölner Ultras pflegen. Mit einem „In unseren Herzen lebst du ewig! R.I.P Dominik“-Spruchband und einer Bengalischen Fackel wurde dort noch an ein im Januar 2017 verstorbenes Mitglied der Wilden Horde erinnert. Der BVB gewann das gestrige Heimspiel vor 81.365 Zuschauer im ausverkauften Westfalenstadion am Ende deutlich mit 5:1.

​Im Vorfeld der Partie veröffentlichten die Fanhilfen aus Köln und Dortmund unter dem Titel „Der Taser und seine Gefahren“ einen kritischen Text über das neue Polizeigesetz in Nordrhein-Westfalen, in dem sich genauer mit dem nun erlaubten Einsatz von Tasern durch die Polizei beschäftigt wurde. Hier könnt ihr den Text nachlesen. (Faszination Fankurve, 25.01.2020)






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