21.10.2018 - Kiel/Köln

Coloniacs mit Choreografie in Kiel


Holstein Kiel empfing gestern den 1. FC Köln im heimischen Holstein-Stadion. Die Kölner Ultràgruppe Coloniacs organisierte vor Anpfiff des Zweitligaspiels, wie schon beim Auswärtsspiel in Bielefeld, eine Choreografie im provisorischen Gästeblock in Kiel. „Jede Daach - Jede Naach“, lautete das Motto der Aktion.

Aus dem kölschen Dialekt ins Hochdeutsch übersetzt bedeutet das Motto „Jeden Tag – Jede Nacht“. In der Mitte des Choreografie-Spruchbands war noch das Vereinslogo des 1. FC Köln zu sehen. Dazu wurde der Gästeblock in der Mitte geteilt. Im einen Teil wurden bei der Choreografie rote längliche Luftballons hochgehalten, auf der anderen Seite weiße Ballons.

Mit dem „Ici, c`est Paris“ (Dies ist Paris)-Spruchband solidarisierte sich die Wilde Horde mit den befreundeten Ultras aus Paris von den Supras Auteuil, die weiterhin einen Rechtsstreit mit Paris SG wegen dieses Slogans führen und deshalb aktuell Spenden sammeln (Faszination Fankurve berichtete). „Bien commun à tous“, war auf dem Plakat der Horde ebenfalls zu lesen, was bedeuten sollte, dass der Spruch „Ici, c`est Paris“ allen Fans gehört und nicht dem Verein, der sich im Besitz von katarischen Investoren befindet. Mit dem Plakat „Sachliche Vollamateure vs. pöbelndes Dreigestirn“ und der „Vorstands raus“-Fahne setzten die mitgereisten Kölner Ultras ihren Protest gegen den Vorstand des 1. FC Köln fort und warfen dem Vorstand Pöbeleien bei der letzten Mitgliederversammlung des 1. FC Köln vor. Bei der letzten Mitgliederversammlung des 1. FC Köln wurde ein neuer Mitgliederrat gewählt. Armin Veh bezeichnete Leute aus diesem Gremium zuvor als „Vollamateure“.

Auf dem Rasen ging der 1. FC Köln im ersten Aufeinandertreffen beider Vereine seit 1953 kurz vor Ende der 1. Halbzeit durch ein Elfmetertor von Torjäger Terodde recht unverdient in Führung. In der 2. Halbzeit eines Spiels mit wenigen Torchancen erzielte Holstein Kiel durch Verwirrung im Kölner Strafraum noch den Ausgleich zum 1:1 Endstand, wodurch auch das Heimpublikum außerhalb von Block 501, wo schon vorher Stimmung war, spürbar aufwachte. Während der ehemalige Holstein-Trainer Markus Anfang sowie der vorherige Kiel-Spieler Rafael Czichos bei ihrer Rückkehr an die Förde freundlich empfangen wurden, gab es für Dominick Drexler regelmäßig Pfiffe. Sein Wechsel über Dänemark, wo er letztlich nie spielte, zum 1. FC Köln scheinen ihm viele der gestern anwesenden 9.700 Zuschauer nicht verziehen zu haben. (Faszination Fankurve, 21.10.2018)






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