09.03.2018 - DFB

DFB-Präsidium beschließt Pilotphase bei Fanutensilien


Das DFB-Präsidium hat heute beschlossen, eine Pilotphase mit einheitlicher Freigabe von Fanutensilien in den Stadien und Gästeblock der obersten drei Ligen in Deutschland zu starten. Der DFB scheint damit Forderungen zu erfüllen, die von den Fanszenen aufgestellt wurden.

„Wir haben uns gerade im Präsidium dafür ausgesprochen, ein Pilotprojekt zur Freigabe und Vereinheitlichung von Fanutensilien auf den Weg zu bringen“, teilte DFB-Präsident Reinhard Grindel dazu eben via Kurznachrichtendienst Twitter mit. Die deutschen Fanszenen forderten zuletzt die generelle Freigabe aller Fanutensilien, wie Zaunfahnen, Fahnen, Doppelhaltern, Megaphonen und Trommeln und führten einen Aktionsspieltag zum Thema durch (Faszination Fankurve berichtete).


Das Konzept für die Pilotphase wurde heute auf der Sitzung des DFB-Präsidiums verabschiedet. In einem Schreiben wurden die Vereine laut DFB-Angaben vorab gebeten, diesen Prozess positiv zu begleiten. Daneben haben DFB und DFL auch die deutschen Fanszenen über die geplante Pilotphase informiert. Bei einem Treffen zwischen Fanszene- und Verbandsvertretern am 9. November 2017 war das Thema Fanutensilien bereits Thema. „Ich würde mir wünschen, dass wir uns bald zum nächsten Gespräch mit den Fangruppen treffen“, hoffte Grindel heute, dass dieser Dialog fortgesetzt wird.

Die Pilotphase soll bereits am 15. März 2018 starten: „Im Rahmen der Pilotphase, die ab dem 15. März beginnt, sind die Vereine der höchsten drei Spielklassen aufgefordert, die in Anlage 9 aufgeführten Fan-Utensilien, so weit möglich, freizugeben. Sofern Einschränkungen bestehen, ist jeder Klub angehalten, im Rahmen der Pilotphase Ideen zu entwickeln, wie im Austausch mit den örtlichen Ordnungs- und Sicherheitsbehörden eine Angleichung im Sinne der Vereinheitlichung und Freigabe von Fan-Utensilien herbeigeführt werden kann. DFB und DFL werden Vereine und Fans während der Pilotphase zu einem regelmäßigen Erfahrungsaustausch einladen, bei dem Best-Practice-Beispiele bei der Umsetzung vorgestellt und offene Fragen beantwortet werden“, teilte der DFB dazu heute mit. DFB-Präsident Reinhard Grindel erklärte weiter: „Diese Entscheidung des Präsidiums ist nach der bereits vor einigen Monaten vollzogenen Aussetzung von Kollektivstrafen ein weiterer konstruktiver Beitrag des DFB und der DFL zur Fortsetzung des sehr wichtigen Dialogs mit einem möglichst großen Kreis von Fan-Gruppierungen in ganz Deutschland.“
Das Vorhaben wird auch von der DFL unterstützt. DFL-Präsident Dr. Reinhard Rauball erklärte zum Pilotprojekt: „Nach dem in jüngerer Vergangenheit intensivierten Austausch von DFL und DFB mit Fangruppierungen, für den wir auch weiter bereitstehen, wurde durch den heutigen Beschluss mit Blick auf die außergewöhnliche Atmosphäre in unseren Stadien ein guter Schritt vollzogen. Die Pilotphase wird wichtige Erfahrungen bringen – auch hinsichtlich des hoffentlich verantwortungsvollen Umgangs mit Fan-Utensilien.“


Schon vorab kündigte der DFB an, dass die konkrete Umsetzung der Pilotphase in der AG Fankulturen ausgearbeitet werden soll. An dieser AG beteiligten sich die deutschen Ultràgruppen, die unter dem Label „Fanszenen Deutschlands“ Proteste organisieren, bisher nicht. Der DFB rief die Gruppen zur Teilnahme an der AG Fankulturen auf. Zudem betonte der DFB zuletzt, dass vor Umsetzung der Fanforderungen eine Beratungs- und Einführungsphase erforderlich sei und letztlich die Entscheidung bei den Clubs und den Veranstaltern liege. (Faszination Fankurve, 09.03.2018)






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