DFB bestraft Hansa Rostock mit Geisterspiel

Laut einer heutigen DFB-Strafe muss der FC Hansa Rostock das Heimspiel am 28. Januar 2017 im Ostseestadion gegen Jahn Regensburg unter kompletten Ausschluss der Öffentlichkeit austragen. Der Verein stimmt dem DFB-Urteil bereits zu. Doch das Geisterspiel ist nur ein Teil der Strafe.

Zudem darf Hansa Rostock bei den kommenden fünf Heimspielen nur 2.000 Fans auf die Südtribüne Rostock, die Stimmungstribüne im Ostseestadion lassen. Betroffen sind die Heimspiele gegen den Halleschen FC, den VfR Aalen, Fortuna Köln, den SC Paderborn und den MSV Duisburg. Außerdem muss Hansa Rostock eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro zahlen.

Das DFB-Sportgericht hat damit eine Bewährungsstrafe vom 17. November 2015 in eine tatsächliche Strafe umgewandelt. Bestraft hat das DFB-Sportgericht Pyrotechnik-Vorfälle gegen Düsseldorf und Münster sowie in Aalen, Köln, Paderborn, Magdeburg und Erfurt. Zudem soll in Bremen eine Schnapsflasche geflogen sein und in Erfurt und Paderborn soll es zu Handgreiflichkeiten mit den Ordnern gekommen sein.

Stephan Oberholz, der stellvertretende Vorsitzende des DFB-Sportgerichts, sagt zur Urteilsbegründung: "Aufgrund der neuerlichen Verfehlungen der Anhänger von Hansa Rostock war der Widerruf der Strafaussetzung zur Bewährung unausweichlich. Zudem mussten wegen der Vielzahl und der Intensität der Vorfälle weitere spürbare Sanktionen verhängt werden."

Robert Marien, Vorstandsvorsitzender von Hansa Rostock erklärt auf der Vereinswebseite zu dem Urteil: „Nach den wiederholten Vorkommnissen innerhalb der Bewährungszeit war uns bewusst, dass uns eine sehr hohe Strafe erwartet. Auch wenn uns das Urteil natürlich sehr trifft, ist es nach den Vorkommnissen nur gerecht und wir können froh sein, dass sich der DFB in den vielen Gesprächen so kooperativ, fair und auch lösungsorientiert gezeigt hat. Es ist extrem ärgerlich und enttäuschend, dass der F.C. Hansa und der Großteil seiner Fans nun die Verantwortung dafür tragen müssen, dass Einzelne ohne Rücksicht auf Verluste auf dem Rücken des Vereins ihre ganz spezielle Art des ‚Fanseins‘ ausleben und damit eine Bestrafung aller in Kauf genommen haben. Nun tragen wir den unrühmlichen Stempel, der erste deutsche Profiverein mit zwei Geisterspielen zu sein. Ermittelte Straftäter können sich darauf einstellen, dass der F.C. Hansa sie zur Verantwortung ziehen und Regressforderungen geltend machen wird. Zudem werden wir weiterhin alle Möglichkeiten der Kommunikation und des Dialoges nutzen, um weiter dafür zu sensibilisieren, welcher Schaden dem Verein durch Fehlverhalten entsteht. Die Vorkommnisse werden wir natürlich auch in unserem Mitgliederbeirat thematisieren.“ Den wirtschaftlichen Schaden des Geisterspiels schätzt Hansa Rostock auf 250.000 bis 300.000 Euro. (Faszination Fankurve, 23.12.2016)

Die Pyroshow der Hansa Fans in Magdeburg im Video:​