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Vor dem DFB-Sportgericht wurde gestern die Berufung von Hansa Rostock gegen das DFB-Urteil vom 13. Juli 2017 verhandelt. Heute machte der Verband öffentlich, dass für die Auswärtsspiele von Hansa Rostock in Magdeburg und in Jena in dieser Saison keine Hansa-Fans reisen dürfen.
Hansa Rostock muss dem 1. FC Magdeburg und Carl Zeiss Jena zudem die entgangenen Einnahmen ersetzen und den möglichen Mehraufwand finanzieren. Neben den Spielen in Magdeburg und Jena wurde der FCH mit zwei weiteren Auswärtsspielen ohne Hansa-Fans bestraft. Dieser Teil der Strafe wurde jedoch bis zum Saisonende zur Bewährung ausgesetzt.
Auch diese Pyroaktion in Zwickau wurde vom DFB bestraft:
Wie schon zuletzt bei Dynamo Dresden praktiziert, darf auch Hansa Rostock in der Saison 2017/2018 bei bestimmten Auswärtsspielen nur noch personalisierte Eintrittskarten an Vereinsmitglieder abgeben. Die Ultras Dynamo und die aktive Dresdner Fanszene boykottierte deshalb zuletzt das Auswärtsspiel auf St. Pauli und kritisierte, dass eine Personalisierung kein Mehr an Sicherheit bringe. Nun ist auch Hansa Rostock von dieser Maßnahme betroffen.
Der im vorherigen Urteil vorgesehene Zuschauerteilausschluss bei einem Heimspiel wurde hingegen widerrufen. Die 12.000 Euro Geldstrafe, von denen 5.000 Euro „für sicherheitstechnische, infrastrukturelle und gewaltpräventive Maßnahmen“ verwendet werden dürfen, bleibt auch laut neuem Urteil bestehen. Bei zukünftigen Auswärtsspielen muss Hansa Rostock laut DFB-Urteil zudem eigene Ordner mitschicken.
„Das Sportgericht ist der Überzeugung, dass wir mit diesen Maßnahmen sinnvoll und angemessen reagieren. Die Sanktionen sind gemünzt speziell auf Auswärtsspiele, sie setzen damit dort an, wo das Problem gelegen hat. Für die 3. Liga betreten wir damit ein Stück weit Neuland“, erklärte der stellvertretende Vorsitzenden des DFB-Sportgerichts, Stephan Oberholz, der die Verhandlung leitete zu dem Urteil. Dem sich immer weiter zuspitzenden Konflikt zwischen Fanszene und DFB wird dieses harte Urteil neue Nahrung geben.
Der DFB sanktionierte mit dem Urteil Vorfälle bei sechs Auswärtsspielen in der Rückrunde der Saison 2016/2017. Sanktioniert wurden Pyroaktionen, Sachbeschädigungen und Banner mit einer Kriegserklärung an den DFB, die der Verband als „verunglimpfenden Inhalt“ einstufte.
Bei Hansa Rostock war man über die Umwandlung eines Teilausschlusses bei einem Heimspiel zu Ausschlüssen bei Auswärtsspielen erfreut. Robert Marien, Vorstandsvorsitzender von Hansa Rostock erklärte zum Urteil: „Trotz Wandlung der ursprünglichen Strafe ist das Urteil sehr hart. Bei aller Kritik und sicherlich auch oftmals unterschiedlicher Auffassungen wäre es allerdings nicht gerechtfertigt, sich nun auf den DFB einzuschießen. Es ist vollkommen unstrittig, dass Fehlverhalten unserer Fans vorgelegen hat und dies auch eine Strafe nach sich ziehen würde. Zumal es sich bei den Verfehlungen anscheinend um ein vollkommen grundloses Bedürfnis nach Vandalismus handelt! Anders ist es nicht zu erklären, dass in gewisser Regelmäßigkeit sanitäre Anlagen zerstört und in Brand gesetzt werden. Bei allem Ärger über eine erneute Verurteilung durch den DFB darf man auch nie Ursache und Wirkung vergessen.“ Hansa Rostock hat angekündigt, das abgeänderte Urteil zu akzeptieren. (Faszination Fankurve, 09.08.2017)
Datum | Verein/Land | Strafe | Grund |
09.08.2017 | Hansa Rostock | 12.000 Euro, geschlossener Gästeblock in Magdeburg und Jena sowie 2 weitere Hansa-Fanverbote bei Auswärtsspielen auf Bewährung | Vorfälle bei 6 Auswärtsspielen in der Saison 2016/2017. |
24.07.2017 | TSV 1860 München | Keine Zuschauer beim Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg II | Pyroshows in Regensburg, Dresden, Heidenheim, Aue und Düsseldorf sowie Vorfälle beim Heimspiel gegen Regensburg. |
20.07.2017 | Borussia Dortmund | 95.000 Euro, Ausschluss bei Auswärtsspiel auf Bewährung und Auflagen bei Choreografien. | Pyroshows in Berlin und München, Plakat beim Pokalfinale und Probleme beim Einlass in München. |
18.07.2017 | 1. FC Magdeburg | 12.000 Euro und Auflagen bei Auswärtsspielen. | Pyroshows in Aalen und Duisburg sowie Probleme beim Eingang in Duisburg. |
11.07.2017 | Racing Straßburg/td> | 45.000 Euro und geschlossene Heimkurve bei 2 Spielen. | Pyroshow beim Aufstiegsspiel. |
11.07.2017 | Eintracht Frankfurt/td> | 80.000 Euro | Fliegender Dartpfeil gegen RB Leipzig, Pyro in Mönchengladbach und im Pokalfinale sowie Frankfurt Ordner der dort Filmarbeiten behinderte und anstößiges Plakat gegen Augsburg. |
11.07.2017 | Hannover 96 | 75.000 Euro und Zuschauerteilausschlus auf Bewährung | Platzsturm in Sandhausen und Pyro in Würzburg und gegen Braunschweig. |
10.07.2017 | Eintracht Braunschweig | 25.000 Euro und geschlossener Block 9 beim Heimsiel gegen Heidenheim | Platzsturm und Pyro beim Relegationsspiel gegen Wolfsburg und Blocksturm und Pyro in Hannover. |
03.07.2017 | FC Carl Zeiss Jena | 10.000 Euro | Pyro bei Relegationsspielen gegen Viktoria Köln. |
03.07.2017 | Viktoria Köln | 2.500 Euro | Pyro und unsportliche Plakate bei Spielen gegen Jena. |
03.07.2017 | Holstein Kiel | 7.000 Euro | Pyro in Regensburg, Schiedsrichterbeleidigung in Magdeburg und Platzstürme in Aspach und gegen Hall. |