DFB spricht Geldstrafen aus, Ultras reagieren mit Kritik

Das DFB-Sportgericht hat in den vergangenen Tagen Werder Bremen, Preußen Münster und die Spielvereinigung Fürth mit Geldstrafen belegt. Werder Bremen muss für die Pyroaktion und die Auseinandersetzungen mit Polizei und Ordnungsdienst in Berlin 40.000 Euro überweisen.

Das Fan-Projekt Bremen kritisierte den Polizeieinsatz nach dem Werder-Gastspiel bei Hertha BSC und warf den Beamten Provokationen vor (Faszination Fankurve berichtete). Für das DFB-Sportgericht war trotzdem nicht nur die Pyroaktion, sondern auch die Auseinandergesetztung sanktionswürdig. Die Ultràgruppe Wanderers Bremen feierte beim Auswärtsspiel in Berlin den eigenen zehnten Geburtstag mit einer Pyroaktion.

Zudem wurde Preußen Münster vom DFB-Sportgericht für den Einsatz von Pyrotechnik beim Derby gegen den VfL Osnabrück mit 3.000 Euro zur Kasse gebeten. Die Spielvereinigung Fürth soll für die Pyroshow zum zehnten Geburtstag der Ultràgruppe Horidos, die Ende August beim Heimspiel gegen Ingolstadt gezeigt wurde, 10.000 Euro zahlen.

„Diese Geldstrafe tut uns richtig weh und man kann von einem echten Bärendienst sprechen, der uns da erwiesen wurde. Es sollte jedem bewusst sein, wie unnötig diese Ausgaben jedes Mal sind und letztlich ist das Geld, das wir gerne sinnvoller im Fanbereich eingesetzt hätten“, erklärte der Geschäftsführer der Spielvereinigung Fürth, Holger Schwiewagner zu dem DFB-Urteil, dem der Verein bereits zustimmte.

Die Horidos haben einen Text zum Thema veröffentlicht, in dem die DFB-Strafe und die Reaktion des eigenen Vereins kritisiert wird. „Wir Ultras verstehen Pyrotechnik als Teil unserer Kultur! Als Element für einen kreativen und bunten Support für unsere Spielvereinigung. Andere sehen darin eine Gefahr für Leib und Leben. Jacken von Kindern fangen das Brennen an und dutzende Menschen werden tagtäglich durch den rücksichtslosen Einsatz der grellen Fackeln verstümmelt. Eine gewisse Ironie sei mir gestattet, denn ich bin eigentlich ein klarer Befürworter von Pyrotechnik. Vor allem dann, wenn sie in Verbindung mit einer Choreographie gezeigt wird und verantwortungsbewusst eingesetzt wird. War das gegen Ingolstadt der Fall? Ich kann mit Recht behaupten: Ja! Wie viel besser, sicherer, verantwortungsvoller kannst du eine Bengalische Fackel anzünden, als bei unserem 10-jährigen Jubiläum gegen Ingolstadt?“, heißt es im den Text der Horidos. Dem DFB werfen die Fürther Ultras hingegen Korruption bei der Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 vor und zeigen wenig Verständnis dafür, dass der Verband die Pyroaktin bestraft, bei der die Fürther Ultras verantwortungsbewusst und kontrolliert gezündet haben sollen. Gleichzeitig wird wegen der aktuellen sportlichen Situation in Richtung des eigenen Vereins gefragt, wer in Fürth eigentlich wem zuletzt einen Bärendienst erwies. (Faszination Fankurve, 27.10.2017)