03.04.2008 - FC St. Pauli

DSF: Keine Montagsspiele mehr am Millerntor?


Hat es die erste Fanszene geschafft? Seit der Einführung der Montagsspiele in Liga 2 hagelt es Kritik vieler Fans an den Ansetzungen. Oftmals macht sich das am übertragenden TV-Sender, dem DSF, fest. Zuletzt beim Spiel von St. Pauli gegen 1860.

Während des Spiels am 10. März waren Gesänge wie „Scheiß DSF“ zu hören gewesen, vor der Kurve hing ein riesiges Transparent, dass sich der Thematik annahm. Heute berichten verschiedene Medien, dass der Ismaninger Sender, an Montagen künftig nicht mehr vom Millerntor berichten werde. Gegenüber Faszination Fankurve erklärte ein Vertreter des DSF, dass es entgegen dieser anders lautenden Medienberichte keinen kategorischen Ausschluss von Übertragungen am Millerntor geben werde. Vertraglich habe man ohnehin nur bedingt Einfluss auf die Ansetzungen – zwar können Wünsche geäußert werden, die letztendliche Entscheidung liege aber bei der DFL.

Ein „Boykott“ von Seiten des Senders würde sowieso eher kontraproduktiv wirken: Weitere Proteste und Aktionen auf anderen Zweitliga-Rängen wären die sichere Folge - schließlich würde der Ausschluss des Millerntors bedeuten, dass es zumindest einer Gruppe von Fans gelungen wäre, sich gegen den ungeliebten Spieltag zu behaupten. Seit Beginn der Montagsübertragungen – 1993 unregelmäßig, seit der Saison 96/96 als festen wöchentlichen Termin – gibt es bundesweit immer wieder Proteste gegen die Ansetzungen.

Auf Seiten von St. Pauli sieht man das wie folgt:„Uns ist bewusst, dass das DSF in diesem Fall lediglich der Adressat für ein Problem war und ist, was nahezu alle Vereine beziehungsweise deren Fans betrifft, nämlich die zunehmende Kommerzialisierung, die sich konkret in immer später erfolgenden Ansetzungen, zersplitterten Spieltagen und absolut Stadionfan-untauglichen Anstoßzeiten wie 17.30 Uhr oder 18 Uhr darstellt“, sagte Sven Brux. Dass sich das DSF bei vergleichbaren Möglichkeiten womöglich künftig montags lieber anderswo engagiere, sieht der Organisationsleiter des Kiezclubs als eine Möglichkeit. „Zum Glück nicht die Einzige, denn man muss nun versuchen, mit allen Beteiligten Lösungen oder Kompromisse zu finden, mit denen jeder leben kann“, betont Brux.

Die Weichen dafür sind wohl schon gestellt: Voraussichtlich Ende dieses Monats wollen sich die Vereinsverantwortlichen mit Vertretern der Fanorganisationen und des DSF zusammensetzen und über die Probleme sprechen. Brux sieht zudem weiteren Gesprächsbedarf mit den eigenen Fans: „Wenn wir etliche Geld bringenden Maßnahmen ablehnen, weil es vermeintlich ´nicht zum FC St. Pauli passt`, dann muss sich auch der Problematik gestellt werden, wie dieser Club diesen zweifellos vorhandenen Wettbewerbsnachteil ausgleichen will.“ (Faszination Fankurve, 3.4.2008)

Fanfotos FC St. Pauli




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