01.06.2006 - Austria Salzburg

Das Comeback der Austria


Bevor das historische Spiel stattfinden konnte, mussten Posten verteilt werden. Was Salva macht, war klar. Schon vor der „Kündigung“ bei Red Bull Salzburg war er der Einpeitscher der Austria-Kurve, jetzt ist er es wieder. „Jeder hatte seinen Bereich“, sagt er, „Eingangskontrolle, Gastronomie, jede Kleinigkeit, die notwendig ist, um ein Fußballspiel zu organisieren.“ „Keiler“ und Moritz, die einstigen Capos von Union Ultra und Tough Guys, stiegen beispielsweise zu Vizepräsidenten auf.

2.000 kamen zur Geburtsstunde, zum ersten Spiel, obwohl der Sportplatz am Frohnburgweg nur für 1.400 zugelassen ist. Sie zahlten 5 Euro Eintritt, um am 8. April das 2:1 von PSV Schwarz-Weiß/Austria Salzburg gegen den USC Eugendorf in der 1. Salzburger Landesliga, der vierthöchsten Spielklasse, zu sehen. Weniger als 950 Fans waren seither nie da. Aus Interesse und zur Unterstützung erschienen schon Fans von Dortmund, Bayern, Bremen und 1860, die Freunde vom „Nord Kaos Udine“ sowieso.

Gelegentlich kommt der Vorwurf auf, dass die Fans der „neuen“ Austria Salzburg letztendlich nicht anders agiert haben, als Red Bull bei seiner Vereinnahmung der „alten“ Austria. „Nein“, sagt Salva, „das ist nicht das Gleiche. Die PSV-Fußballsektion wollte mit uns zusammenarbeiten. Der Vorsitzende ist ein eingefleischter Austrianer, ebenso einige Spieler. Zudem haben die vorher ja nur vor 30 Angehörigen gespielt.“ Eine „freundliche Übernahme“ wird es dennoch nicht werden. Widerstände gibt es beispielsweise in den Abteilungen Judo und Kraftsport. Zuletzt wurde dem Catering-Stand der Austria-Anhänger sogar der Strom abgedreht. Eine in Kürze anstehende Generalversammlung soll Klarheit bringen. Auch eine Abspaltung der Fußballsektion ist denkbar. Die Trikots, die Eintrittskarten, sämtliche Fanartikel – überall dominiert inzwischen Violett. Nur eines bereitet Kopfschmerzen: der vorletzte Tabellenplatz, und das, obwohl der Durchmarsch durch die Ligen als ausgemachte Sache galt. „Das Projekt ist durch einen Abstieg auf keinen Fall gescheitert“, trotzt Salva, „dann steigen wir eben in der nächsten Saison auf. Durch die Zuschauereinnahmen, Fanartikel-Verkauf und den Getränkeumsatz haben wir jetzt das Geld für die Kaderverstärkung. Die halbe Liga will doch zu uns kommen, weil sonst nirgendwo was los ist.“ (Faszination Fankurve, 01.06.2006)

Fanfotos Austria Salzburg




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