21.11.2008 - FC Wacker Innsbruck

Das Tivoli Stadion als einzige Konstante


Diese Woche machte das Gerücht die Runde, der Innsbrucker Tivoli könnte bald das Wort Hypo im Stadionnamen tragen. In der Fanszene des österreichischen Zweitligisten wäre man mit einer Umbenennung nicht einverstanden. Nun gab es eine Stellungnahme.

Faszination Fankurve dokumentiert die gemeinsame Stellungnahme der Faninitiative Innsbruck und der Tivoli Nord:

In den Wirren unserer Vereinsgeschichte konnte sich– ausgenommen eines kurzen

Irrweges Ende der 90er Jahre – das Tivoli Stadion als einzige Konstante behaupten und avancierte über die Jahre nicht nur zum Synonym für den Innsbrucker Spitzenfußball, sondern ist neben dem Verein selbst der wichtigste Bezugspunkt eines jeden Wackerianers. Das Tivoli steht für die größten Erfolge und bittersten Niederlagen, war Bühne für Legenden und ist Heimat für die Nordtribüne und alle schwarz-grünen.

Nachdem im Sommer 2007 der Verein zu seiner Tradition und Identität zurückgefunden hatte, konnten wir annehmen, daß man in Tirol endlich aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hatte und diese Werte nicht mehr in Frage gestellt werden. Auch das Markengrundbuch des FC Wacker Innsbruck sieht die Heimstätte Tivoli Stadion als integralen, unumstößlichen Bestandteil des Vereins und seiner Philosophie vor. Umso befremdlicher erscheint uns nun der jüngste Vorstoß eines Sponsors, der anregte, den Stadionnamen zu verkaufen, da man sich für sein Engagement beim FCW eine Gegenleistung erwarte. Der Treppenwitz dabei, das Geld sollte gar nicht an den Verein sondern direkt an die Olympiaworld fließen. Sollte also der FC Wacker tatsächlich die Zeche für das erfolglose Management des Stadionbetreibers zahlen müssen? Soll auf unsere Kosten deren Budgetloch saniert werden? Wieder einmal drängt sich der Verdacht regelrecht auf, daß Wacker als Hauptmieter mit seinen Fans als wichtigste Interessensgruppe im Stadion völlig rechtlos ist. Es kann und darf nicht sein, daß unser Verein als Cash-Cow herhalten muss und zum Kampf ums nackte, finanzielle Überleben gezwungen wird, während die Baukosten von mehreren Millionen für die Renovierung der Bobbahn um 800.000,-- Euro überschritten werden. Wir fordern daher endlich eine faire und transparente Aufteilung der Betriebskosten und den Stop von Quersubventionen für die Olympiaworld über den FC Wacker Innsbruck als Durchlaufstation.

„Wir wollen keine XY Arena ohne jeden Vereinsbezug, sondern fordern ein nachhaltiges Stadionkonzept und ein fanfreundliches Stadion. 10.000 Unterschriften, vorbereitete Konzepte und Vorschläge, die in der Vergangenheit mehrfach den Stadionverantwortlichen vorgelegt worden sind, werden einfach ignoriert. Kurzfristige, vermeintlich kostengünstige Varianten bekommen den Vorzug ohne auch nur ansatzweise an innovative Stadionprojekte zu denken.

Die organisierte Fanszene des FC Wacker Innsbruck spricht sich daher klar und unmißverständlich gegen jegliche Veränderung des historischen Stadionnamens Tivoli aus. Kurzfristige wirtschaftliche Interessen dürfen nicht über der langfristigen und nachhaltigen Entwicklung des Vereins stehen. Statt über den Stadionnamen sollte also besser über die Infrastruktur und die Rahmenbedingungen nachgedacht werden, um aus dem kalten, grauen Betonklotz eine wahre schwarz-grüne Heimstätte für den FC Wacker Innsbruck und seine Fans zu machen!

Innsbruck, 20. November 2008

Fanfotos FC Wacker Innsbruck




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