01.04.2016 - Borussia Dortmund

Demo für faire Eintrittspreise in Stuttgart


Weil der VfB Stuttgart die Proteste der Borussia Dortmund Fans beim Pokalspiel in Stuttgart ignoriert hat und für das kommende Bundesligaspiel beider Vereine erneut einen Topspielzuschlag von den BVB-Fans verlangt, hat die Kein Zwanni Initiative für den Spieltag eine Demonstration in Stuttgart angemeldet.

Die Demo soll sich für sozialverträgliche Eintrittspreise stark machen. Die BVB-Fans kritisieren, dass sie im Gästeblock insgesamt etwa 80.000 bis 90.000 Euro mehr zahlen müssen, als etwa Hertha BSC Fans, obwohl deren Verein nur einen Tabellenplatz hinter Dortmund steht. Wegen der hohen Eintrittspreise wird der BVB beim Weiterverkauf der Gästeblocktickets auf die eigentlich üblichen zehn Prozent Vorverkaufsgebühr verzichten. Dadurch sollen die BVB-Fans ein wenig entlastet werden.

Im Stadion soll es weitere Protestaktionen geben. Das Spiel soll nicht boykottiert werden, weil die BVB-Fans sich noch eine kleine Restchance auf den diesjährigen Meistertitel ausrechnen.

Die Fans des VfB Stuttgart werden von Kein Zwanni explizit aufgefordert, ebenfalls gegen die Eintrittskartenpolitik des VfB Stuttgart aktiv zu werden. Als die BVB-Fans beim Pokalspiel nach 20 Minuten den Gästeblock betraten, reagierte die Cannstatter Kurve mit Pfiffen. Zudem wurden beim Pokalspiel aus Protest gegen die Eintrittspreise Tennisbälle auf das Spielfeld geworfen und die Botschaft "Großes Tennis" platziert (Faszination Fankurve berichtete).

Das Verhältnis beider Fanszenen gilt spätestens seit dem Hinspiel als angespannt, als BVB-Ultras geklaute Doppelhalter des Commando Cannstatt präsentierten. (Faszination Fankurve, 01.04.2016)


Faszination Fankurve dokumentiert den Demonstrationsaufruf von Kein Zwanni:

Kein Einlenken beim VfB – Kein Zwanni ruft zur Demo im Vorfeld des Spiel Stuttgart gegen Dortmund auf!

Hallo BVB-Fans, hallo VfB-Fans,

nächsten Montag, am 04.04., startet der Vorverkauf für unser Auswärtsspiel. Leider kein Aprilscherz sind erneut die Preise, die der VfB Stuttgart für dieses Spiel aufgerufen hat. Wie zu befürchten war, gelten erneut die horrenden Preise, die uns bereits von unserem Pokalspiel bekannt sind.

Der BVB, und das begrüßen wir ausdrücklich, wird zwar auf die Vorverkaufsgebühr in Höhe von 10 % verzichten, dennoch bleiben Preise von 19,50 € für einen Stehplatz und zwischen 38,50 und 87,50 € im Sitzplatzbereich einfach absolut nicht akzeptabel. Zumal der Anteil der „günstigen“ Sitzplatzkarten zu unter 40 € am Gesamtkontingent der Sitzer gerade mal ein rund ein Drittel beträgt. Es bleibt dabei, wir werden alle zusammen wieder einmal mit 80.000 – 90.000 € mehr zur Kasse gebeten, als beispielsweise Fans der Berliner Hertha, von denen uns gerade mal ein Tabellenplatz trennt.

Falls man im Schwabenland darauf hofft, den Protest gegen diese Preispolitik ignorieren und aussitzen zu können, so ist man auf dem Irrweg. Von einem Boykottaufruf sehen wir aufgrund der zwar kleinen aber immer noch vorhandenen Chance auf die Schale ab, die Mannschaft soll tatkräftig im Ländle unterstütz werden. Trotzdem wollen wir als Kein-Zwanni wieder klar Stellung beziehen und werden weiterhin für fangerechte Eintrittspreise kämpfen. Dieses Mal werden wir unseren Protest auch auf die Straße tragen und rufen im Vorfeld des Spiels zu einer Demonstration für sozialverträgliche Eintrittspreise auf. Auch wird es erneut Aktionen im Stadion geben. Details dazu veröffentlichen wir zeitnah zum Spiel.

Ausdrücklich wenden wir uns auch an die Fans des VfB Stuttgart: Auch wenn Ihr dieses Mal vielleicht als Dauerkartenbesitzer nicht direkt von der frechen Preisgestaltung betroffen seid, wisst Ihr spätestens seit dem Pokalspiel, dass sich Topspielzuschläge auch auf Euch auswirken können. Unsere Initiative war immer dann am erfolgreichsten, wenn sich auch die lokalen Fanszenen für eine gerechte und nachhaltige Preisstruktur eingesetzt haben. Wir appellieren an Euch: Tragt den Protest in die Gremien Eures Vereins, baut Druck auf die Entscheider auf und sorgt dafür, dass Fußball für uns alle bezahlbar bleibt. Nur gemeinsam können wir den Fußball als Volkssport erhalten.

Die jüngsten Erfolge der Fans in der Premier-League sollten uns allen noch einmal Mut machen und zeigen, dass wir was erreichen können, wenn wir hartnäckig bleiben. Diese abartigen Preisgefüge dürfen sich nicht etablieren.
Fußball muss bezahlbar sein – für alle!

Fanfotos Borussia Dortmund




Weitere News:
20.10.2021: Rückkehr der BVB-Ultras in Amsterdam mit Pyroshow
15.10.2021: Vorerst keine Rückkehr der BVB-Ultras in der Bundesliga
07.10.2021: BVB stellt auf den Tribünen von 2G auf 3G um
29.09.2021: Protestplakat der BVB-Fans vor Anpfiff abgehangen
12.09.2021: „Zurück zu vollen Stadien“: BVB-Ultras in Leverkusen

Alle 508 News anzeigen