Demo gegen Repression

Einige hundert Fans des 1. FC Nürnberg zogen vor dem Heimspiel des „Clubs“ gegen den 1. FC Köln am 1. Oktober mit einem Protestmarsch von der Lorenzkirche zum Stadion. Hierzu einer der Organisatoren der Demo, Pascal Betz von den Ultras Nürnberg:

Faszination Fankurve: Warum die Demo?

Betz: Solch eine Aktion war schon länger im Gespräch. Die immer weiter fortschreitende Kommerzialisierung des Fußballs und die Repressionen, denen Fußballfans immer häufiger ausgesetzt sind, sind schon lange ein Thema bei uns. Der Gedanke, einen eigenen Protestmarsch in Nürnberg durchzuführen, kam zur Demo in Frankfurt auf. An dieser Aktion konnten wir aus zeitlichen Gründen nicht teilnehmen, da es zu kurzfristig war, aber auch, weil wir uns gesagt haben: Bevor wir bei einem bundesweiten Engagement mitmachen, sollten wir erst mal vor der eigenen Haustür kehren.

Faszination Fankurve: Wie wurde der Protestmarsch organisiert?

Betz: Wir haben bei den Heimspielen mit Flyern um Unterstützung geworben, sodass alle Fanclubs angesprochen und mit einbezogen werden konnten. Auf diesem Flyer standen die wichtigsten Infos sowie ein Hinweis auf die Internetseite der Ultras Nürnberg. Dort wurden die näheren Einzelheiten erläutert, es gab eine Teilnehmerliste. Somit konnte man alles relativ zentral koordinieren. Die Veranstaltung wurde natürlich ordnungsgemäß angemeldet. Es gab auch keinerlei Probleme mit der Polizei.

Faszination Fankurve: Wer hat an der Demonstration teilgenommen?

Betz: Ich schätzen, dass insgesamt um die 700 Personen teilgenommen haben, in Presseberichten war von bis zu 1.000 Teilnehmern die Rede. Über 30 Fanclubs des 1.FC Nürnberg, sogar aus Berlin, haben die Demo und den Aufruf dazu unterstützt.

Faszination Fankurve: Wurde der Protest auch im anschließenden Spiel fortgeführt?

Betz: Wir hatten vor, die Transparente auch im Stadion aufzuhängen. Wir haben dann jedoch davon abgesehen. Es hätte keinen Zweck gehabt, sie waren vom Regen völlig durchnässt. Der war aber auch das einzig Negative an dieser Aktion. Die Leute, die daran teilgenommen haben, waren hinterher sehr zufrieden. (Faszination Fankurve, 01.11.2005)