Sowohl beim Heimspiel von Borussia Dortmund gegen den 1. FC Köln am vergangenen Sonntag, als auch beim Auswärtsspiel am Mittwoch in Hamburg hing die Zaunfahne der Desperados Dortmund nicht. Die Ultràgruppe vom BVB signalisierte damit, dass sie im Stadion aktuell nicht aktiv ist.
Grund für die Inaktivität sollen eine Reihe von weiteren Stadionverboten sein, die gegen Mitglieder der Gruppe ausgesprochen wurden. Verantwortlich hierfür soll Borussia Dortmund sein, die die weiteren Stadionverbote offenbar wegen eines Plakats der Desperados aussprachen, das beim Heimspiel gegen Rasenballsport Leipzig in der vergangenen Saison hochgehalten wurde. „Pflastersteine auf die Bullen!“, war darauf damals zu lesen. Insgesamt will der BVB damals 61 Personen ermittelt haben, „die offensichtlich an der Präsentation bzw. an Vorbereitungsmaßnahmen beleidigender Plakate aktiv beteiligt waren“ (Faszination Fankurve berichtete). Im Nachgang führte Borussia Dortmund sogenannte Kontrollstellen an den Zugängen zum Westfalenstadion ein, an denen Fanmaterial strenger kontrolliert werden soll.
Borussia Dortmund wollte auf Nachfrage von Faszination Fankurve nicht bestätigen, dass kürzlich Stadionverbote gegen Personen ausgesprochen wurden, die den Desperados zugerechnet werden. Der BVB kündigte gegenüber unserer Redaktion an, sich erst in den kommenden Wochen zum Thema äußern zu wollen, wenn die Gespräche mit allen Beteiligten abgeschlossen seien.
Die Desperados zeigten am vergangenen Sonntag beim Heimspiel gegen Köln jedenfalls ein Spruchband mit der Aufschrift „SV für Meinungsfreiheit? Wir scheißen auf eure Zensurgeilheit!“ und verdeutlichten damit, was sie von Stadionverboten wegen Zeigens von Spruchbändern halten. Dies war vorerst das letzte optische Zeichen, dass die Desperados im Stadion sendeten. Die Zaunfahne, das Herzstück einer jeden Ultràgruppe, das die Anwesenheit der Gruppe im Stadion symbolisiert, hing sowohl am Sonntag auf der Dortmunder Südtribüne, als auch beim Auswärtsspiel am Mittwoch im Gästeblock des Hamburger Volksparkstadions nicht. (Faszination Fankurve, 22.09.2017)
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