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Normalerweise ist es einfach ein Werk zu rezensieren, indem man es mit vorherigen vergleicht. Bei „gate 8“, der Langzeitdokumentation über die Ultras Nürnberg, ist das kaum möglich, denn vergleichbare Produktionen über Fangruppen gab es bisher nicht.
Zum ersten ist gate 8 von Leuten gedreht worden, die beruflich mit Filmproduktionen zu tun haben, so dass TV-Sender angesichts der Qualität bei der Ausstrahlung keinerlei Bedenken haben müssten. Zum anderen entstammen die Macher der Nürnberger Ultraszene, weswegen der Film Einblicke in das Leben einer der führenden Ultragruppen vermittelt, wie sie zumindest hierzulande bisher einmalig sind.
Schon vor der Premiere war allen Beteiligten klar, dass die gewählte Offenheit Risiken birgt. Einige Aussagen über Frauen in der Gruppe werden Diskussionen nach sich ziehen. Auch die Sichtweise zur Gewalt beim Fußball könnte Verbände und Polizei bei der Charakterisierung der deutschen Ultra- und Fanszene nachhaltig beeinflussen.
Die Entscheidung als Ultra zu leben, ist nicht – wie in einem O-Ton im Film behauptet - mit einem Ausstieg aus der Gesellschaft gleichzusetzen. Allerdings zeigt „gate 8 - fussball im ungleichgewicht“, dass sich Ultra in Deutschland über die Jahre als feste Subkultur etablieren konnte. Und vor allem, das Fantum so viel mehr als der zweiwöchentliche Gang ins Stadion sein kann. (Christopher Pauer, Faszination Fankurve, 9.2.2007)