15.10.2017 - Borussia Dortmund

„Die Wand der Schande grüßt die Schande der Liga“


Gestern ging endlich das medial viel beachtete Gastspiel von Rasenballsport Leipzig bei Borussia Dortmund über die Bühne. Der Südtribüne Dortmund Zusammenschluss protestierte dabei mit einem Fanmarsch und mit Spruchbändern gegen RB Leipzig. Drumherum blieb es erwartungsgemäß ruhig.

„Die Wand der Schande grüßt die Schande der Liga“, lautete das riesige Spruchband, das gestern vor Anpfiff auf der Südtribüne Dortmund präsentiert wurde. Medial wurde die „Gelbe Wand“ nach den Vorfällen vom Februar 2017 zur „Wand der Schande“ erklärt, obwohl die viel kritisierten Angriffe auf RB Leipzig Anhänger in der letzten Saison vor dem Stadion stattfanden. Auf der Südtribüne waren lediglich Spruchbänder zu sehen. Doch dem DFB reichten die Plakate damals aus, um später über 24.000 BVB-Fans für ein Heimspiel auszuschließen. Neben dem großen Spruchband gab es auch gestern weitere Plakate auf der Südtribüne zu sehen, die sich gegen RB Leipzig richteten.


Auf den weiteren Plakaten auf der Dortmunder Südtribüne war gestern beispielsweise „RB Leipzig in Dortmund nicht willkommen“, „Wort ist Wort“ oder „Eh Rasselbande, Tränen getrocknet?“ zu lesen. Das Spruchband „Von Stadt gibt's Karte und Hotel - von uns ne Reise“ spielte auf die Einladung von Dortmunds Bürgermeister an, der die RB Leipzig Anhänger, die nach den Vorfällen im letzten Jahr Anzeige erstatteten, nach Dortmund einlud. Kosten der Eintrittskarten und des Hotels wurden dabei von der Stadt Dortmund bezahlt. Das Spruchband „Gänseblümchen auf die Bullen!“ spielte auf das „Pflastersteine auf Bullen!“-Plakat aus der letzten Saison an, das medial viel kritisiert wurde. Nun folgte eine neue Version des Plakats, die strafrechtlich nicht relevant ist und keine Ermittlungen des DFB-Sportgerichts nach sich ziehen wird.
Vor dem Spiel beteiligten sich etwa 3.000 BVB-Fans am von der Südtribüne initiierten Protestmarsch gegen RB Leipzig, der am Fanprojekt in der Innenstadt startete und zum Westfalenstadion zog. Auf dem Fronttransparent war während des Marsches „Null Toleranz gegenüber RB Leipzig zu lesen“. Die Polizei sprach im Nachgang von einem friedlichen Fanmarsch und hat dennoch Ermittlungen aufgenommen, weil der Protestmarsch von der Dortmunder Polizei als Versammlung eingestuft wurde, sich jedoch bis zum Schluss kein Anmelder finden konnte. Die Polizei erteilte Auflagen gegen den Protest und hat beispielsweise den Konsum von Alkohol während des Marsches verboten. Während die BVB-Fans anfangs noch auf beiden Seiten der Fahrbahn laufen durften, war dies später Mal wieder ein Konfliktthema zwischen Polizei und Fans.

Trotz früher 1:0 Führung verlor der BVB das gestrige Heimspiel mit 2:3. Das Westfalenstadion war mit 80.100 Zuschauern gefüllt und nicht ausverkauft. Dies lag daran, dass aus Leipzig nur etwa 3.000 Anhänger nach Dortmund reisten. Laut Polizeiangaben blieb es nicht nur bei dem Fanmarsch, sondern auf im Verlauf des gesamten Polizeieinsatzes ruhig. Die Polizei Dortmund war gestern mit deutlich mehr Beamten im Einsatz, als im Vergleich zur gleichen Begegnung in der letzten Saison. (Faszination Fankurve, 15.10.2017)








Fanfotos Borussia Dortmund




Weitere News:
20.10.2021: Rückkehr der BVB-Ultras in Amsterdam mit Pyroshow
15.10.2021: Vorerst keine Rückkehr der BVB-Ultras in der Bundesliga
07.10.2021: BVB stellt auf den Tribünen von 2G auf 3G um
29.09.2021: Protestplakat der BVB-Fans vor Anpfiff abgehangen
12.09.2021: „Zurück zu vollen Stadien“: BVB-Ultras in Leverkusen

Alle 508 News anzeigen