06.12.2017 - Dynamo Dresden

Dynamo Dresden kritisiert Durchsuchung im Fanprojekt


In Dresden kam es gestern zahlreichen Hausdurchsuchungen bei Personen aus der Fanszene von Dynamo Dresden. Auch das Fanprojekt Dresden war betreffen. Dynamo Dresden meldete sich mit einer Pressemitteilung zu dem Thema zu Wort und kritisiert die Durchsuchung des Fanprojekts.

„Zu den Hintergründen und vorläufigen Ergebnissen der am Dienstag, dem 5. Dezember 2017, durchgeführten Durchsuchungsmaßnahmen in Wohnungen und Geschäftsräumlichkeiten, u.a. des Fanprojekt Dresden e.V., liegen der SG Dynamo Dresden keine über die von Staatsanwaltschaft Karlsruhe und Polizeipräsidium Karlsruhe zum Sachverhalt getätigten Mitteilungen hinausgehenden Erkenntnisse vor. Die Durchsuchung der Räumlichkeiten des Fanprojekt Dresden e.V. sieht die SG Dynamo Dresden ausdrücklich kritisch, da diese Maßnahme das gewachsene Vertrauensverhältnis zwischen Sozialpädagogen und jungen Fußballfans und die vor allem präventiv ausgerichtete Arbeit der Fanprojekte nachhaltig beschädigt. Die Verantwortlichen der SG Dynamo Dresden werden auch künftig alles in ihrer Macht Stehende unternehmen, um in Zusammenarbeit mit Polizeidirektion Dresden, Fanprojekt Dresden, Sicherheitsträgern und andere beteiligten Partnern sowie auf Basis eines vertrauensvollen Miteinanders mit den eigenen Anhängern, insbesondere der aktiven Fanszene, für einen friedlichen Ablauf von Fußballspielen zu sorgen. Jegliche Straftaten, die im Zusammenhang mit Fußballspielen der SGD begangen werden, verurteilt der Verein entschieden und wird auch künftig im Rahmen seiner Möglichkeiten gegen ermittelte Täter vorgehen“, heißt es dazu von Dynamo Dresden.

Während die Polizei Karlsruhe dazu gestern via Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte: „Das Fanprojekt wurde durchsucht mit Ausnahme der Büroräume der Sozialarbeiter.“, antwortete das Fanprojekt Dresden: „Dies ist allerdings nur deshalb passiert, weil durch unsere Geschäftsführung massiv gegen die Durchsuchung der Büroräume protestiert wurde, sodass nach Diskussion mit der Staatsanwaltschaft dann letztlich die Büroräume lediglich in Augenschein genommen und fotografiert wurden.“

Fanprojekt-Leiter Torsten Rudolph sprach nach den Durchsuchungen gegenüber Radio Dresden von einem Vertrauensbruch und einer neuen Stufe der Eskalation. Rudolph kündigte an, die Zusammenarbeit des Fanprojekts mit der Polizei auf den Prüfstand zu stellen.

Ziel der Durchsuchungen war ein Vorgehen gegen Personen aus der Fanszene von Dynamo Dresden, bei denen vermutet wird, dass sie den Fanmarsch der Dynamo-Fans in Karlsruhe organisiert haben. Konkrete Böllerwürfe werden den betroffenen nicht vorgeworfen. Vielmehr wird versucht, den Fanmarsch allgemein zu kriminalisieren. Im Nachgang der Durchsuchungen ist gestern Abend auch die Webseite der Ultras Dynamo offline gegangen. (Faszination Fankurve, 06.12.2017)

Fanfotos Dynamo Dresden




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