15.09.2011 - Dynamo Dresden

Dynamo distanziert sich von Molotow Attentäter


Das Dresdener Landgericht verurteilte gestern einen 21 jährigen, der einen Molotow Cocktail auf ein alternatives Wohnprojekt geschmissen haben soll, wegen versuchtem Mord zu einer siebenjährigen Haftstrafe. Da der Täter bei der Urteilsverkündung ein Dynamo-Shirt trug distanziert sich der Verein vom Täter und betont eigene Aktivitäten gegen Rassismus.

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme von Dynamo Dresden:

Erklärung der SG Dynamo Dresden zu Medienberichten vom 14. September 2011

Die SG Dynamo Dresden gibt zu aktuellen Medienberichten vom Mittwoch, im Zusammenhang mit der Verurteilung eines 21-jährigen Dresdners, folgende Erklärung ab:

Die SG Dynamo Dresden distanziert sich in aller Form öffentlich von diesem Täter, der am Dienstag wegen zehnfachen Mordversuches vom Dresdner Landgericht zu einer Haftstrafe von sieben Jahren und zehn Monaten verurteilt wurde.

Zur Erklärung: Der Täter trug bei der Urteilsverkündung ein T-Shirt aus dem Sortiment des Dynamo-Fanshops. Etwaige Zusammenhänge zwischen der Sportgemeinschaft Dynamo Dresden und Einzelpersonen sowie Gruppen, die durch kriminelle Handlungen, Straftaten oder Diskriminierungen den Frieden des öffentlichen Zusammenlebens gefährden, weist der Verein in aller Deutlichkeit zurück. Die Verantwortlichen der SG Dynamo Dresden distanzieren sich außerdem grundsätzlich von Rassismus, Fremdenhass und Diskriminierung jeglicher Art in unserer Gesellschaft! Denn dies widerspricht zutiefst der Philosophie und Haltung der handelnden Personen und der überwältigenden Mehrheit der Anhängerschaft unseres Vereins. Die SG Dynamo Dresden tritt für einen respektvollen, vorurteilsfreien und friedlichen Umgang aller Menschen in unserer Gesellschaft ein!

Das Gesicht unserer Zweitliga-Mannschaft ist international geprägt, darauf sind wir stolz und verstehen dies auch als klare Botschaft unseres Vereins an unsere Anhänger, Zuschauer und Sympathisanten. Wir rufen hiermit alle Fans und Zuschauer aus aktuellem Anlass auf, sich im Interesse der Sportgemeinschaft im Speziellen und des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft im Allgemeinen gegen Rassismus, Fremdenhass und Diskriminierung immer und überall einzusetzen.

Dazu diente unter anderem auch die jüngste Aktion der SG Dynamo Dresden im Rahmen des Heimspiels gegen des F.C. Hansa Rostock am 24. Juli 2011. In dieser viel beachteten Partie lief die Mannschaft mit Sondertrikots auf, die den Schriftzug „LOVE DYNAMO – HATE RACISM“ auf der Brust trugen. Um dieser Aktion und dem Statement besonderen Nachdruck zu verleihen, entschied sich die SG Dynamo Dresden sogar, in diesem Spiel auf die eigenen Vereinsfarben zu verzichten und stattdessen in weiß-schwarzen Trikots zu spielen. Dafür erntete der Verein deutschlandweit Respekt und Anerkennung. Im Anschluss daran wurden sechs dieser speziellen Trikots versteigert. Dabei sammelte die SG Dynamo Dresden insgesamt 3.000 Euro für drei verschiedene gemeinnützige Vereine, die sich seit Jahren regional und überregional erfolgreich für Opfer von Gewaltverbrechen einsetzen, sich sozial engagieren oder aktiv Aufklärungsarbeit gegen Fremdenfeindlichkeit leisten. Die SGD und ihre Verantwortlichen werden auch in Zukunft mit weiteren Aktionen klare Zeichen gegen Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung setzen.

Fanfotos Dynamo Dresden




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