05.11.2009 - DFB/DFL

Einladung zum runden Tisch


Angesichts der öffentlichen Diskussion um Polizeieinsätze beim Fußball möchte die DFL und der DFB gemeinsam mit dem Bundesinnenministerium, der Innenministerkonferenz der Länder, der ZIS sowie der Gewerkschaft der Polizei die Thematik sachlich näher erörtern.

„Maßloser Populismus ist gefährlich, nutzt niemandem und hilft nicht weiter. Die Bundesliga schätzt die Arbeit der Polizei sehr. Wir wollen uns an einen Tisch setzen und uns an den Fakten orientieren", erklärt Liga-Präsident Dr. Reinhard Rauball, erteilt aber den Forderungen nach zusätzlichen Zahlungen für Polizeieinsätze eine klare Absage: „Mit Schecks löst man keine komplexen gesellschaftlichen Probleme. Zudem ist die Rechtslage eindeutig: Die Polizei ist polizeirechtlich für die Wahrung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung zuständig. Dies gilt für Fußballspiele genauso wie für andere Großveranstaltungen. Clubs, DFL und Millionen friedlicher Fans sind gerade nicht verantwortlich für Ausschreitungen. Störer sind nicht die Fußballclubs, sondern die Minderheit der Gewalttäter - und nur diese können in Regress genommen werden. Eine anderweitige Inanspruchnahme schließen die Polizeigesetze aus. In enger Kooperation mit der Polizei und durch vielfältige Maßnahmen wie strenge Einlass-Kontrollen, die Trennung gegnerischer Fans, zusätzliche Kontrollen durch private Sicherheitsdienste, die Erteilung von Stadion-Verboten und die Förderung von Fan-Projekten leistet der Profi-Fußball bereits jetzt einen großen Beitrag zur Gewalt-Prävention. Ganz zu schweigen von jährlichen Zahlungen an Steuern und Abgaben in Höhe von 665 Millionen Euro durch die Clubs und weitere 20 Millionen Euro an private Ordnungsdienste.“

Gleichzeitig betont die DFL noch einmal, dass die Ansetzung der Begegnung FC Hansa Rostock gegen den FC St. Pauli nach Abstimmung mit der ZIS erfolgte, die dem Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen untersteht. „Diese Partie auf den Montagabend zu legen, erfolgte keinesfalls aus kommerziellen Interessen. Derartige Unterstellungen weisen wir zurück", erklärt DFL-Geschäftsführer Holger Hieronymus: „Fakt ist: Das Potenzial an Krawalltouristen ist nach Meinung von Experten am Montagabend geringer als am Wochenende." Darüber hinaus weist die DFL in aller Deutlichkeit darauf hin, dass die Ausschreitungen am Montagabend größtenteils außerhalb des Stadions erfolgten. Holger Hieronymus: „Mit wachsender Sorge betrachten wir, dass der Fußball zunehmend ins Visier gewaltbereiter Jugendszenen gerät. Dies ist auch ein gesellschaftliches Problem, über das wir gemeinsam sprechen müssen.“ (Faszination Fankurve, 05.11.2009)






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