19.02.2008 - Leser-Meinung

Erste Meinungen zur erhöhten Flexibilität


Vergangenen Freitag wollte Faszination Fankurve von seinen Lesern wissen wie sie zur Aussage von DFL-Chef Christian Seifert stehen, dass Fans mit dem neuen Fernsehvertrag ab 2009 unter Umständen mehr Flexibilität abverlangt werde.

Faszination Fankurve bat seine Leser, ihre Meinung zu diesem Thema kundzutun und veröffentlicht nun die ersten Kommentare:

Ein weiterer Schritt in die totale Kommerzialisierung des Fußballs. Ein abgenudelter Ausdruck, aber nichts anderes ist das. Nicht die Faninteressen zählen, sondern wieviel Geld mit den TV-Verträgen gemacht wird. Und wenn überhaupt auf Faninteressen geguckt wird, dann höchsten auf die der „Fans“, die zu Hause auf der Couch hocken und ein Abo abschließen. Weitere Schritte in die gleiche Richtung überraschen mich nicht. Klar, so wird mehr Geld in die Kassen der Vereine gespült. Aber da scheide ich lieber gegen ManU in Europapokal aus und habe dafür Fußball für die Basis! Falls es sowas noch gibt…

Fabian Schlomm

Ich habe ungefähr 15 Jahre in Deutschland gelebt und kenne sogar noch die Zeiten als die Bundesliga nur freitags und samstags lief. Für den Fan, der auch ins Stadion geht, ist das viel besser planbar. So kann sich die Familie darauf einrichten. Hier in England gibt es zu viele verschiedene Anstoßzeiten.

David Johnson

Das größte Problem eines Salami-Spieltages an einem Sonntag sehe ich im Amateurfußball, da die dort Aktiven selbst nicht mehr das Stadion besuchen können…

Was die Anreise zu Auswärtsspielen an einem Sonntag angeht, begrüße ich (als nicht aktiver Kicker) eine frühere Anstoßzeit, da es oft nicht möglich ist, ohne einen Urlaubstag am Montag, ein entfernt gelegenes Auswärtsspiel zu besuchen. Ich plädiere ebenfalls für eine intelligentere Ansetzung der Freitagsspiele. Entfernt gelegene Spiele können hier noch schwieriger als an einem Sonntag besucht werden, da durch das späte Spielende längere Rückreisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln nahezu ausgeschlossen sind. Und wer will schon immer gern mit Auto oder Bus anreisen und hunderte von Kilometern in der Nacht zurücklegen; kostenintensive Hotelübernachtungen sind für den Auswärtsfahrer keine akzeptable Verbesserung. Spielpaarungen mit einer geringen örtlichen Distanz sind hier meiner Meinung nach zu bevorzugen; gerade Flutlichtderbys haben doch einen gewissen Reiz!

mic_sta

Mehr Flexibilität als Fans schon jetzt abverlangt wird, ist gar nicht mehr möglich. Noch sind die Zuschauerzahlen Top, aber das kann sich auch wieder ändern, wenn das Produkt Fußball an Strahlkraft verliert.

Michael

Grundsätzlich ist es vollkommen richtig, dass der Spieltag entzerrt wird. Andere Länder wie England oder Frankreich machen das seit Jahren. So bekommen die Clubs viel Geld von den TV-Sendern und können international mithalten. Es ist scheinheilig von den Fans, sich über den Einfluss des Fernsehens zu beschweren, auf der anderen Seite aber zu fordern, dass die Vereine die Champions League gewinnen.

Norbert Müller

Die Zersplitterung des Spieltages ist doch nur der nächste Schritt zur totalen Kommerzialisierung des Fußballs. Die Interessen der Fans werden meiner Meinung nach von den verantwortlichen Stellen schon seit Jahren mit Füßen getreten. Alles was zählt ist Geld, Geld, Geld und der Fan bleibt dabei auf der Strecke. Repressionen der aktiven Fans, überhöhte Eintrittspreise und dann auch noch Fan-unfreundliche Anstoßzeiten. Wenn nur noch VIPs und Eventis im Stadion sind, geht das letzte bisschen Stimmung ganz schnell flöten. Und die Leute vor der Glotze schalten vermutlich auch ab, schließlich werden Dinge wie Choreos auch dort nur zu gerne gezeigt.

Tobias Bogen

Es ist ganz klar jetzt schon das Maß überschritten!

Man sollte doch dann, wenn man schon am Sonntag verschiedene Anstoßzeiten durchsetzten will,l auf die Belange der Fans achten und Spiele mit weiten Anfahrten der Auswärtsfans nach vorne (12-14:00) ziehen. Das käme den Fans eher entgegen als ein Sonntagsspiel, bei dem man erst am Montagmorgen wieder zuhause ist.

Also Verschieben der Zeiten ist generell OK, wenn dafür auf die Belange der Fans geachtet wird. Mann sollte dann nicht um 20:00 am Sonntag in München oder Berlin spielen, wenn man noch 7-9 Stunden Rückfahrt hat. Da sollten 2 Std. das Maximum sein (berechnet mit dem Bus).

Leider lässt die Erfahrung darauf schließen, dass das dann eher nicht der Fall ist und nur darauf geachtet wird, die „großen Spiele" auf den Abend zu verlegen.

Ohne Fans ist die Bundesliga nichts! Also achtet die Bedürfnisse der Fans!

Helge Pullwitt

Erstmal finde ich, dass zwei Sonntagsspiele vollkommen ausreichen. Zum anderen bin ich der Meinung, dass drei Sonntagsspiele mit unterschiedlichen Anstoßzeiten vollkommener Schwachsinn ist! Die erste Partie findet um 13.00 Uhr statt, die zweite um 17.00 Uhr und die dritte um 20.00 Uhr. Wenn man sich das so in etwa vorstellt, würde es für viele Fans schwer werden zu den Zeiten ins Stadion zu wandern, denn viele Amateurspieler von der Kreisklasse ab müssten selbst auf den Platz stehen. Bei noch späteren Zeiten müssten viele Fans Montags Urlaub nehmen. Ich finde dies in keiner Hinsicht vorteilhaft für die Fans.

Bernd Schweininger

Für die Leute, die sich die Bundesliga ohnehin nur am TV anschauen, ist es natürlich schön, wenn die Spiele auf das ganze Wochenende gestreut werden, aber für die Fans im Stadion ist das blöd. Mittags um 12 geht man doch nicht gerne zum Fußball, vom Auswärtsfahren mal ganz zu schweigen. Andererseits müssen die Bundesligaclubs jede Möglichkeit nutzen, um ihre Einnahmen zu erhöhen, denn nur so kann man im internationalen Vergleich auf Dauer mithalten. Also sollte man sich als Fan wohl oder übel damit abfinden, dass der zerhackte Spieltag - wie beispielsweise in England - kommen wird. Bleibt nur zu hoffen, dass bei der Spielplangestaltung die Anfahrtswege der Fans berücksichtigt werden und Rostock gegen Stuttgart nicht unbedingt Sonntags um 19 Uhr angepfiffen wird.

Oli

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