Der FC St. Pauli war gestern zum Auftakt des 14. Spieltags der 2. Bundesliga im Erzgebirgsstadion beim FC Erzgebirge Aue zu Gast. Als in der zweiten Halbzeit noch über 15 Minuten zu spielen waren, packten die Ultras des FC St. Pauli sowie weite Teile der aktiven Fanszene ihre Fahnen ein und verließen den Gästeblock.
Grund für das frühzeitige Verlassen des Gästeblocks durch die aktive FC St. Pauli-Fanszene war ein Polizeieinsatz gegen St. Pauli-Fans, mit denen sich die Fans im Gästeblock solidarisierten. Zunächst wurden Gesänge für die mit Stadionverboten belegten FC St. Pauli-Fans gesungen, bevor „Ganz Hamburg hasst die Polizei“ angestimmt wurde. Somit war klar, mit wem und gegen wen sich die St. Pauli-Fans, die anschließend aus dem Block gingen, solidarisierten. Nachdem Ultras und aktive Fans den Gästeblock verlassen hatten, gab es dort keinen organisierten Support mehr und Zaunfahnen hingen so gut wie keine mehr vorm Block.
Auf dem Rasen lag der FC St. Pauli zu diesem Zeitpunkt vor 14.000 Zuschauern im Erzgebirgsstadion bereits mit 3:1 zurück. Die Ultras vom FC Erzgebirge Aue sammelten gestern Abend Spenden, um „eine ganz besondere und bislang einmalige Choreografie“ zu finanzieren (Faszination Fankurve berichtete). Wer mindestens fünf Euro spendete, bekam einen Gutschein für ein kleines Überraschungsgeschenk. Auf der Westtribüne zeigten Aue-Fans gestern Abend zudem noch ein Spruchband, auf dem „Wer heute zu St. Pauli rennt, gehört schon zum Establishment“ geschrieben stand. Damit wurde der in siebziger Jahren entstandene Sponti-Spruch „Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment“-Spruch abgeändert. Der FC Erzgebirge Aue kletterte durch den gestrigen 3:1-Heimsieg gegen den Kiezclub zumindest für einen Tag auf den 3. Platz der 2. Bundesliga. Der FC St. Pauli steht aktuell auf Platz 11. (Faszination Fankurve, 23.11.2019)
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