05.11.2018 - FC St. Pauli

FC St. Pauli prüft rechtliche Schritte gegen die Polizei


Nachdem gestern etwa 250 Fans des FC St. Pauli am Hauptbahnhof in Bielefeld stundenlang von der Polizei kontrolliert wurden und deshalb den Auswärtssieg beim DSC Arminia verpassten, hat sich nun der FC St. Pauli und der Fanladen zum umstrittenen Polizeieinsatz zu Wort gemeldet.

In einer gemeinsamen Stellungnahme kritisieren Verein und Fanladen das Vorgehen der Polizei, die mit Pfefferspray in einen vollbesetzten Regionalzug gesprüht haben soll. Zu den Polizeikontrollen selbst heißt es vom FC St. Pauli und dem Fanladen: „In der Aufarbeitung der Vorfälle kritisieren die Verantwortlichen des Clubs und des Fanladens St. Pauli den Einsatz von Pfefferspray in einem geschlossenen Zugwaggon durch die Polizei während einer Auseinandersetzung zwischen mitreisenden St. Pauli-Fans und Polizeibeamten sowie das spätere, stundenlange "Einkesseln" von rund 250 Fans als unverhältnismäßig. Darüber hinaus kritisieren Verein und Fanladen die Tatsache, dass eine große Gruppe für das vermeintliche Fehlverhalten Einzelner in Sippenhaft genommen worden ist.“

Der FC St. Pauli kündigte zudem an, rechtliche Schritte gegen die Einsatzleitung der Polizei zu prüfen: „Zudem fragen sich die Verantwortlichen, inwieweit die Maßnahmen der Polizei am Bielefelder Hauptbahnhof folgenlos bleiben können. Denn nach Analyse der Geschehnisse stellte sich heraus, dass unter den festgesetzten St. Pauli-Fans auch Minderjährige waren. Des Weiteren wurde die Verpflegung der "eingekesselten" Personen nur nach Vorlage der Personalien gestattet, eine Versorgung durch Fanladen-Mitarbeiterinnen wurde bis kurz vor Ende verhindert. In diesem Zuge bleibt festzuhalten, dass sich die festgesetzten St. Pauli-Fans am Bielefelder Bahnhof kooperativ und gewaltfrei verhalten haben. Kritisiert wird zudem die Tatsache, dass St. Pauli-Fans, die während des Spiels das Stadion verlassen wollten, ohne Angabe von Gründen daran gehindert worden sind. Der FC St. Pauli prüft jetzt rechtliche Schritte gegen die verantwortliche Einsatzleitung der Polizei zu den Vorkommnissen am Bahnhof und dem Stadion. Ausdrücklicher Dank geht an dieser Stelle an das Fanprojekt Bielefeld für die kooperative Zusammenarbeit vor Ort“, heißt es dazu in der gemeinsamen Stellungnahme von Verein und Fanladen. Die Spieler des FC St. Pauli solidarisierten sich gestern nach Abpfiff bereits mit den Fans, die es nicht zum Spiel schafften (Faszination Fankurve berichtete). (Faszination Fankurve, 05.11.2018)

Fanfotos FC St. Pauli




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