30.06.2014 - 1. FC Nürnberg

FCN: Mindeststandard erlaubter Fanutensilien


Im Laufe der vergangenen Saison hat der 1. FC Nürnberg eine Liste an Fanutensilien eingeführt, die den Gästefans erlaubt sind, egal was in den vorherigen Saisons vorgefallen ist. Faszination Fankurve sprach mit Hannes Orth, Fanbetreuer beim 1. FC Nürnberg.

Faszination Fankurve: Hat sich bei der Mitnahme von Fanutensilien in Ihrem Verein etwas geändert?
Hannes Orth: Nein, im Prinzip nicht. Nach wie vor sind sehr weitreichend Fan-Utensilien genehmigt. Vor der vergangenen Saison wurden gewisse „Mindeststandards“ eingeführt. Das bedeutet, dass, egal was in den vorhergegangenen Spielen passiert ist, immer Zaunfahnen, eine Trommel und ein Megaphon für Gästefans erlaubt sind.

Faszination Fankurve: Ein Fanthema der letzten Zeit ist der Anstieg bei Eintrittspreisen vor allem für Gästesektoren. Sehen Sie das als echtes Problem oder ist Fußball in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern immer noch mehr als bezahlbar?
Orth: Hier sehen wir in Deutschland, bis auf wenige Ausnahmen, keine Probleme. Gerade im Vergleich zu anderen Ligen sind die Ticketpreise im gesamten Stadion sehr erschwinglich. Hier hat sicher auch die Fan-Initiative „Kein Zwanni“ ihren Anteil.

Faszination Fankurve: Oftmals wird von Außenstehenden wahrgenommen, dass der Kontakt zwischen Verein und der Fanszene immer problematischer wird bzw. zum Teil nicht mehr existent ist. Wie sehen Sie das allgemein und vor allem im Hinblick auf Ihren Verein?
Orth: Hier in Nürnberg haben wir seit jeher einen sehr engen und intensiven Kontakt zu den zahlreichen Fan-Clubs und Fan-Organisationen. Auch stehen wir in konstruktivem Dialog mit der relevanten Fan-Szene, welcher durch die von Verein und Ultras Nürnberg gemeinsam initiierte Kampagne „Ich bereue diese Liebe nicht“ noch einmal intensiviert wurde.

Faszination Fankurve: Letztes Jahr haben die Clubs der 1 bis 3. Liga Strafen in Höhe von ca. 1,7 Millionen Euro nach Fanaktionen zahlen müssen. Die Vereine reagieren unterschiedlich, immer mehr versuchen die Strafe auf die Verursacher zu übertragen. Gibt es dazu einen „Königsweg“?
Orth: Diesen „Königsweg“ gibt es, zumindest im Moment, augenscheinlich nicht. Ganz generell wäre eine höhere Transparenz bezüglich der Vergabepraxis wünschenswert. Das Umlegen von Strafen auf Einzelne ist nicht unproblematisch und muss mit großen Fingerspitzengefühl geschehen. Es kann hier nur darum gehen Teilbeträge auf einzelne Fans umzulegen.

Faszination Fankurve: Beim Revierderby und beim Spiel Kaiserslautern gegen Dynamo Dresden waren zuletzt weniger als 10 Prozent Gästefans erlaubt. Dies ist seit dem 12.12.2012 erlaubt. Spielt ihr Verein mit dem Gedanken bei manchen Spielen weniger Gästefans zuzulassen?
Orth: Derzeit gibt es in Nürnberg keinerlei derartige Bestrebungen.


Faszination Fankurve: Die Mehrheit der Strafen hat mit dem Einsatz von Pyrotechnik zu tun. Seit Jahren ist der Einsatz von Pyro das zentrale Thema, ohne dass sich etwas bewegt. Lässt sich überhaupt eine Lösung finden?
Orth: Eine solche Lösung ist im Moment schwer vorstellbar, die Fronten sind verhärtet. Stand jetzt ist der Einsatz von Pyrotechnik in deutschen Stadien generell verboten. Solange das so ist, müssen sich alle daran halten. Etwas anderes können die Vereine nicht tolerieren.

Faszination Fankurve: Was waren die relevanten Fanthemen in Ihrem Verein/Fanszene in der vergangenen Saison?
Orth: Die vergangene Saison war maßgeblich geprägt durch die von Fans und Verein gemeinsam getragene Kampagne „Ich bereue diese Liebe nicht“. In diesem Rahmen wurden zahlreiche Aktion durchgeführt. (Faszination Fankurve, 30.06.2014)

Fanfotos 1. FC Nürnberg




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