FCN schließt Ausweich-Blöcke der Ultras Nürnberg

Die Ultras Nürnberg riefen dazu auf, sich für das Ligaspiel gegen Aue wegen einer DFB-Strafe mit Tickets für die Blöcke 30 und 32 einzudecken (Faszination Fankurve berichtete). Der 1. FC Nürnberg hat nun den Vorverkauf für diese Blöcke vorerst gestoppt.

Dies bestätigte die Presseabteilung des 1. FC Nürnberg heute Vormittag auf Nachfrage von Faszination Fankurve. Die Presseabteilung des 1. FC Nürnberg erklärte auf Nachfrage von Faszination Fankurve: „Der 1. FC Nürnberg hat die Veröffentlichung von Ultras Nürnberg 1994 heute früh zur Kenntnis genommen. Der Aufruf wurde ohne Abstimmung mit dem Club herausgegeben. Der 1. FC Nürnberg hat deshalb aufgrund von Sicherheitsbedenken bzgl. der Nähe zum Gäste-Bereich die Blöcke der Südkurve vorübergehend aus dem Verkauf genommen. Derzeit sind die zentralen Entscheidungsträger auf unterschiedlichem Wege zum Auswärtsspiel des Club gegen Hannover 96 unterwegs. Eine abschließende Entscheidungsfindung wird der 1. FCN im Laufe des morgigen Tages in Abstimmung mit den externen, relevanten Sicherheitsträgern bekanntgeben.“

„Wie wir auf Nachfrage erfahren haben, sieht der FCN ein massives Sicherheitsproblem in diesem Blockwechsel und begründet das mit der Nähe zu den Gästefans und den sich kreuzenden Wegen“, heißt es hingegen von den Ultras Nürnberg.

Dort teilt man die Bedenken des Vereins nicht: „1. Die Nähe zu den Gästefans ist über die Gegengerade, die der FCN erneut als Ausweich-Standort favorisiert, genauso gegeben. 2. Es gibt durchaus Möglichkeiten, den NK-Tross in die ausgerufenen Blöcke zu geleiten ohne die Fantrennung aufzuweichen. Durch den bereits angekündigten Treffpunkt und den gemeinsamen Marsch der betroffenen Glubbfans machen wir es den Verantwortlichen sogar noch einfacher. Unterschwellig äußern Vereinsverantwortliche auch den Vorwurf, dass Ultras Nürnberg den Verein vorher nicht informiert hätte. Dazu sind zwei Dinge zu sagen: 1. Die derzeit immer noch bestehende Eiszeit – aus der natürlich auch dieser Zustand resultiert – hat sich der Verein selbst zuzuschreiben. 2. Die Diskussionsrunde am Freitag hat Ultras Nürnberg öffentlich ausgerufen. Es war verwunderlich, aber gleichzeitig bezeichnend, dass sich kein Vereinsvertreter dafür interessierte und teilnahm. In dieser Runde wurde bereits deutlich gesagt, dass es nicht mehr auf die Gegengerade geht. Die nun ausgewählten Blöcke wurden sogar als Alternative genannt. Der FCN ist der letzte, der sich über diese Situation beschweren braucht und wenn er nun Scherereien wegen dieser DFB-Strafe hat, umso besser. Dann fängt er vielleicht endlich mal an, dieses Strafensystem in Frage zu stellen. Es ist ja nun wirklich keine neue Erkenntnis, dass der Ausschluss und Umzug einer Heimkurve nicht unbedingt zur Sicherheit beiträgt (siehe dazu auch Frankfurt – Stuttgart im letzten Jahr). Aber selbst das ist dem DFB bei diesen Kollektivstrafen weiterhin egal, was zeigt, dass es ihm nur um eine Spaltung der Anhänger geht! Trotzdem möchten wir an dieser Stelle betonen, dass es nicht im Sinne von Ultras Nürnberg liegt, mit den gewählten Blöcken den 1. FC Nürnberg vor Probleme zu stellen. Hätte Ultras Nürnberg das gewollt, hätten wir uns bereits am Tag vor der Veröffentlichung mit Karten eingedeckt“, heißt es in einem neuen Statement der Ultras Nürnberg.

Laut Angaben der Ultras will man beim 1. FC Nürnberg bis morgen entscheiden, ob die Tickets für die Blöcke 30 und 32 im Oberrang der Südkurve für den Verkauf wieder freigegeben werden. Bis dahin rufen die Ultras Nürnberg die FCN-Fan ruhig zu bleiben. „Wir sind uns sicher, dass es möglich sein wird. …ansonsten haben wir tatsächlich ein Problem“, so die Ultras.

Problematisch könnte zudem die Statik im Oberrang des Max-Morlock-Stadions sein. Große Fangruppen, die im Oberrang hüpfen könnten, sollten in der Vergangenheit sowohl schon in der Nordkurve, als auch in der Südkurve des Stadions verhindert werden. (Faszination Fankurve, 04.04.2017)