FSV Zwickau-Ultras kritisieren DFB-Präsident Keller

Auf der Pressekonferenz nach dem außerordentlichen DFB-Bundestag erklärte DFB-Präsident Fritz Keller vor allem im Hinblick auf Ostdeutsche Drittliga-Vereine, dass Moral auch etwas mit dem Tabellenplatz zu tun habe. Keller äußerte weiter, dass er nun hoffe, dass es keine weiteren Verweigerungshaltungen mehr gebe.

Am Montag hatten die Deligierten des DFB-Bundestages entschieden, dass die 3. Liga am Samstag mit Geisterspielen fortgesetzt werde (Faszination Fankurve berichtete). Auch zum FSV Zwickau, der finanzielle Einschnitte durch die Fortsetzung der 3. Liga befürchtet, meldete sich Keller zu Wort. Der Verein müsse das Risiko abzusteigen einkalkulieren und eben nur so viel ausgeben dürfe, wie man könne.

Für die Zwickauer Ultragruppe Red Kaos klingen diese Aussagen des DFB-Präsidenten wie Hohn: „Es ist unverschämt und absolut arrogant, was der vermeintlich bodenständige DFB-Chef Keller von sich gibt. Es macht uns sauer und wütend und zeigt uns, dass es absolut kein Umdenken gibt! Dieser Verband tut alles dafür, das 'Feindbild DFB' aufrecht zu erhalten und mit Inhalten zu füllen. Konkret spricht er unserem Verein, der als einer der wenigen seit Jahren jährlich ein knappes Plus erzielt und auf Grund seiner Etatplanung eine klare Position gegen Geisterspiele bezieht, das wirtschaftliche Know-how ab und bezieht sich ausgerechnet auf das Beispiel Chemnitzer FC. Ein Verein, der viele Jahre über seinen Verhältnissen lebt und sich immer noch im Insolvenzverfahren befindet. Das muss man sich mal vorstellen. Der ganze Zirkus geht nur weiter, weil es zigtausende Finanz-Luftblasen und Vereine und einen Verband gibt, die sich offensichtlich verkalkuliert haben und das Schiff nun zu sinken droht. Und genau diese Verantwortlichen werfen nun dem 'kleinen naiven Ossiverein' vor, man müsse auch realistisch planen und einen 'Worst Case' einberechnen. Zum Höhepunkt glaubt Herr Keller gar zu erkennen, dass 'die Moral auch etwas mit den Tabellenplatz zu tun' habe. Hier von Moral zu reden ist schon euphemistisch“, heißt es dazu im Statement von Red Kaos. (Faszination Fankurve, 27.05.2020)