13.08.2019 - 1. FSV Mainz 05

Fanabteilung von Mainz 05 kritisiert Aussagen der AfD


Nachdem öffentlich bekannt wurde, dass ein ehemaliger Mitglieder der Mainzer Ultràszene der dritte Fanbeauftragte beim 1. FSV Mainz 05 wird, kritisierte die Mainzer Stadtratsfraktion der Alternative für Deutschland (AfD) diese Personalentscheidung des Bundesligisten.

So bezeichnete die AfD den neuen Fanbeauftragten Vincent Braun als ehemaligen „Anführer der gewaltbereiten Fußball-Ultra-Szene“, die „immer wieder durch Krawalle und Sachbeschädigungen“ auffallen würde. Braun war lange Zeit Vorsänger der Mainzer Fanszene.

Die Fanabteilung von Mainz 05 konterte die Aussagen der AfD und erklärte: „Sicherlich kann und muss man über vieles, was Ultras machen, diskutieren. Wer sich ein wenig intensiver mit diesen Gruppen auseinandersetzt weiß, wie heterogen sie zusammengesetzt sind. Vincent hat sich bewusst für diesen Weg entschieden und Mainz 05 spricht ihm aus gutem Grund das notwendige Vertrauen aus. Dass die Akzeptanz eines 'Ehemaligen' oft größer ist, zeigen viele Fanbeauftragte in anderen Vereinen, die eine ähnliche Fanlaufbahn hinter sich haben und ihren Job sehr erfolgreich ausüben. Auch wir werden zukünftig weiterhin viele Schnittstellen mit den 3 Fanbeauftragten haben. Wir werden Vincent an seinen zukünftigen Leistungen in seinem Amt beurteilen, ohne zu vergessen, dass er bereits in der Vergangenheit oft schon vermittelnd agierte. Wir wünschen ihm viel Erfolg in einem oft mehr als undankbaren Aufgabengebiet und hoffen sehr, dass Unterstellungen und Hetzkampagnen keine Chance haben. Er hat eine faire Chance verdient!“, stärkt die Fanabteilung von Mainz 05 dem neuen dritten Fanbeauftragten der Rheinhessen den Rücken.


In Richtung der AfD, die wegen der Personalentscheidung sogar die Finanzierung des Fanprojekts Mainz auf den Prüfstand stellen wollte, heißt es von der Fanabteilung weiter: „Der Artikel der AfD Fraktion strotzt auch vor Unwissenheit. So wird gefordert, Gelder für das unabhängige, sozialpädagogische Fanprojekt auf den Prüfstand zu stellen. Eine Institution, die seit vielen Jahren erfolgreich Jugend- und Sozialarbeit rund um den Fußball in Mainz betreibt. Und das auch mit Auszeichnungen bestätigt bekommt. Die Fraktion wäre gut beraten, erst einmal in der eigenen Partei aufzuräumen, statt sich in Vereinsangelegenheiten einzumischen, die keine politische Partei etwas angehen.“

Zudem spielt die Fanabteilung in ihrem Statement auf den AfD-Bundestagsabgeordneten aus Mainz, Sebastian Münzenmaier an, der in der Nacht vom 17. auf den 18. März 2012 an einem Angriff von FCK-Fans auf drei Busse von Mainzer Fans, die vom Auswärtsspiel in Augsburg zurückkamen, beteiligt gewesen sein. Münzenmaier wurde deshalb wegen Beihilfe zur gefährlichen Körperverletzung zu einer Geldstrafe in Höhe von 16.200 Euro verurteilt. Trotzdem sitz der AfD-Politiker, dessen Immunität wegen dieser Gerichtsverhandlung zwischenzeitlich aufgehoben wurde, weiterhin für die AfD im Bundestag. (Faszination Fankurve, 13.08.2019)

Fanfotos 1. FSV Mainz 05




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