27.07.2018 - FC Hansa Rostock

Fanhilfe sorgt für Korrektur von DPA-Meldung


Die Deutsche Presse-Agentur (DPA) berichtete zuletzt in einem Artikel mit der Überschrift „Anstieg von Straftaten bei Heimspielen von Hansa Rostock“ darüber, wie sich die Anzahl von Straftaten bei Heimspielen von Hansa Rostock entwickelt habe.

Laut des ursprünglichen Berichts sollen in der Saison 2017/2018 insgesamt 99 Straftaten bei Heimspielen von Hansa Rostock registriert worden sein, im Vergleich zu 92 in der Vorsaison. Auf Nachfrage der Blau-Weiß-Roten Hilfe bei der DPA stellte sich heraus, dass es sich bei den 99 Straftaten eigentlich um 99 Strafanzeigen handelte, weshalb u.a. die Überschrift in „Anstieg von Strafanzeigen bei Heimspielen von Hansa Rostock“ geändert wurde.

„Aus diesem Grund nahmen wir kurzerhand das Telefon in die Hand und erkundigten uns bei der DPA nach den drängenden Fragen, die aus unserer Sicht offen blieben. Um welche Straftaten handelt es sich genau? Welche Straftaten kommen am häufigsten vor? Es ist schließlich ein erheblicher Unterschied, ob wir von Körperverletzungsdelikten oder Landfriedensbrüchen reden oder ob es sich bei den 99 Straftaten zum größten Teil um Beleidigungen oder Sachbeschädigungen handelt. Eine strafbare Sachbeschädigung begeht zum Beispiel bereits derjenige, der im Stadion einen Aufkleber verklebt. Wieviele Straftaten lassen sich auf Heimfans und wieviele sich auf Gästefans zurückführen? Handelt es sich bei dem angeblich verzeichneten Anstieg tatsächlich um Straftaten oder um eingeleitete Ermittlungsverfahren der Polizei? Der Unterschied ist keine Kleinigkeit. In einem Rechtsstaat mit funktionierender Gewaltenteilung entscheiden Gerichte darüber, ob etwas eine Straftat ist und nicht die Polizei. Die Polizei ermittelt, Richter urteilen“, begründet die Blau-Weiß-Rote Hilfe die eigene Intervention.

Die Fanhilfe, die sich für Hansa Rostock-Fans engagiert, sieht in der Veröffentlichung der Statistik, die auf Zahlen aus dem Innenministerium basieren soll, eine politische Absicht für Angst in Öffentlichkeit zu sorgen, obwohl sich die Sicherheitslage bei Heimspielen von Hansa Rostock zuletzt deutlich entspannt habe. 235.900 Zuschauer kamen in der letzten Drittligasaison ins Ostseestadion und daraus ergaben sich 99 Strafanzeigen, die nicht genauer aufgeschlüsselt wurden.

„Zu dieser Korrektur war die DPA erfreulicherweise nach einem kurzen Telefonat bereit. In der neuen Meldung vom 26.07.2018 ist nun bereits in der Überschrift nicht mehr die Rede von Straftaten, sondern von Strafanzeigen. Diesem Unterschied wird auch im weiteren Textverlauf Rechnung getragen. Wir sind davon überzeugt, dass das Innenministerium diesen Unterschied kennt. Darum wird er an dieser Stelle vermutlich bewusst unberücksichtigt gelassen. Ein Schelm wer Böses dabei denkt. Wenn das Innenministerium belastbare Zahlen veröffentlichen will, sollte es beim nächsten Mal seinen eigentlich kurzen Draht zum Justizministerium nutzen und anfragen, wieviele der Ermittlungsverfahren zu einer Verurteilung geführt haben – also wie viele Straftaten tatsächlich vorliegen. Für die tatsächliche Sicherheitslage ist nämlich genau diese Zahl eine relevante Kenngröße. Alles andere ist ein politisches Geschäft mit der Angst der Bürgerinnen und Bürger“, so die Rostocker Fanhilfe weiter. (Faszination Fankurve, 27.07.2018)

Fanfotos FC Hansa Rostock




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