20.01.2014 - Fankongress

Fankongress: Wie Fans den Fußball wollen


Über 700 Fans von 80 Vereinen hielten am Wochenende den von ProFans und Unsere Kurve organisierten Fankongress ab. Auf dem Kongress machten die Fans deutlich, wie sie sich den Fußball vorstellen. Überschattet wurde der Kongress von einer Auseinandersetzung in Köln.

Die Nachricht von einer Auseinandersetzung in Köln anlässlich des Testspiels zwischen dem 1. FC Köln und Schalke 04 erreichte die Teilnehmer des Kongresses während der Abschlussveranstaltung am Samstag. Als bei einer Podiumsdiskussion zum Thema „Fußballfans & die Polizei“ Fan- und Polizeivertreter ihr Spannungsverhältnis diskutierten, unterrichtet Bernd Heinen (Nationaler Ausschuss Sport und Sicherheit) die anwesenden Fans vom zum damaligen Zeitpunkt in Lebensgefahr schwebenden Schalke-Fan.

Zuvor wurde am Samstag über Mitbestimmung im Verein, erlaubte und verbotene Fanutensilien, Dialog zwischen Fanszene und Verein, Rechtshilfe für Fans, Medienarbeit von Fans, Probleme von Fans von Amateurvereinen gesprochen.

Am Sonntag ging es um das Thema Politik und Antirassismus. Verschiedene Fanszenen diskutieren, wie mit Konfliktpotenzial bei diesen Themen fanszeneintern umgegangen werden soll.

In der Galerie zeigt Faszination Fankurve die Bilder des Kongresses.

Hier werden nochmals alle Diskussionen aufgelistet. Durch Klicken auf die einzelne Veranstaltung öffnet sich der Ticker, der den Diskussionsverlauf aller Veranstaltungen zusammenfasst.

Im Folgenden dokumentiert Faszination Fankurve die Pressemitteilung der Organisatoren des Kongresses:

Pressemitteilung: Über 700 Fans diskutierten über die Zukunft des Fußballs
Berlin, 19. Januar 2014: Über 700 Fans von 80 Vereinen aus ganz Deutschland haben am Wochenende in Berlin wieder unter Beweis gestellt, dass Fußballfans in Deutschland nicht nur Woche für Woche das Stadion bunt und laut machen, sondern darüber hinaus aktiv an der Gestaltung des Fußballs teilnehmen können und wollen. Dieser in Europa einmalige Organisationsgrad bietet Vereinen, Verbänden und allen anderen am Fußball Beteiligten die Chance mit Fans in den Dialog zu treten und das Fußballerlebnis miteinander zu gestalten. Die Beteiligung von Fans ist unerlässlich, wenn der Fußball sich weiter positiv gestalten soll. Wir freuen uns, dass sich die DFL mit Andreas Rettig und der DFB mit Helmut Sandrock an dem Kongress beteiligt haben.
In 10 Arbeitsgruppen wurde u.a. über Möglichkeiten zur Verbesserung der Medienarbeit, die Mitbestimmung im Verein, die speziellen Probleme der Amateurvereine, Werte im Fußball und andere Themen diskutiert. Die Teilnehmer werden die Ergebnisse nun in ihre Fanszenen weitertragen und so für die Verbreitung und Umsetzung sorgen. In zwei Podiumsdiskussionen wurde lebhaft zu den Themen „Selbstregulierung“ und über das Verhältnis zur Polizei diskutiert. Wir bedanken uns, dass sich mit Hans-Ulrich Hauck und Bernd Heinen auch zwei Vertreter der Polizei der Diskussion stellten. „Wir wünschen uns allerdings, dass die differenzierte Haltung der Podiumsteilnehmer auch bei den Einsatzkräften vor Ort ankommt und diese bei der Wahrnehmung ihres gesellschaftlichen Auftrages am Spieltag einen differenzierten Umgang mit den Fans an den Tag legen.“, betonte Sandra Schwedler von ProFans
„Wir hoffen, dass Fans in der öffentlichen Debatte als das wahrgenommen werden, was sie sind: Eine Bereicherung für den Fußball!“, ergänzt Daniel Nowara, Sprecher der IG „Unsere Kurve“. Die immer stärker zu Tage tretende Scharfmacherei und der Populismus aus Teilen von Polizei und Innenpolitik werden zu keiner Problemlösung beitragen, sondern machen aus verhältnismäßig geringen Problemen große. Hier muss dringend mehr Sachverstand in die Debatte Einzug halten. Die Fans haben in Berlin zum wiederholten Male bewiesen, dass sie sowohl organisatorisch als auch inhaltlich kompetente Ansprechpartner sind. Es wird Zeit, dass sie von Politik und Polizei als selbige wahrgenommen werden.
Fußball-Fans haben Probleme, aber sie sind keins.
ProFans und Unsere Kurve im Januar 2014






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