05.12.2019 - VfB Lübeck

Fankreis vom VfB Lübeck äußert sich zum Thema Pyrotechnik


Beim VfB Lübeck-Heimspiel gegen den Heider SV leitete die aktive Fanszene am Freitagabend beide Halbzeiten mit einer Pyroaktion ein. Zu Beginn der ersten Hälfte eingebettet in eine Choreografie, zu Beginn der Zweiten im Rahmen eines Feuerwerks.

Via Loaklzeitung forderte der Vereinsvorstand die Abteilung Fankreis zu einer Stellungnahme zu den Aktionen auf. Diese via Lübecker Nachrichten verbreitete Aufforderung des Vorstands vom VfB Lübeck kam der Fankreis gestern nach und erklärte: „Zunächst präsentierte die Kurve eine eindrucksvolle Eingangschoreografie (untermalt von einigen Pyroelementen), später zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde es etwas nebelig im Block und Raketenlicht erhellte den Lohmühlenhimmel. Während die Eingangschoreo noch vom Großteil des Publikums bestaunt und anerkannt wurde (man musste sich nur umschauen, wie viele Handys gezückt wurden, Bilder und Videos gemacht wurden), spaltete die Aktion in der zweiten Halbzeit die Zuschauer – letzteres ist ein deutlicher Fingerzeig, dass Gesprächsbedarf besteht! Nichts wäre für den Verein schlimmer, als eine gespaltene Anhängerschaft mit Kleinkriegen untereinander statt einer gemeinsamen bedingungslosen Unterstützung unserer Farben. Natürlich stellt sich die Frage, wie der Fankreis die obige Gretchenfrage beantwortet. Doch wie soll ein Fankreis, der den Anspruch an sich selbst hat, eine heterogene Fanszene zu vertreten, hierauf eindeutig antworten? Ist das Thema 'Pyrotechnik' so einfach zu beurteilen, wie es Fußballverbände (angeführt vom DFB) vorgeben? Der Fankreis hat vor Jahren mit vollster Überzeugung die Kampagne 'Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren' unterstützt und bedauert noch heute, dass der DFB diese guten Problemlösungsansätze derart leichtfertig vertan hat. Auch in Lübeck waren wir in dieser Frage schon in sehr guten Gesprächen mit den Sicherheitsbehörden, ehe sich der DFB zu dieser Fehlentscheidung hinreißen ließ. Grundsätzlich ist aus Sicht des Fankreises festzuhalten, dass Pyrotechnik für einen Teil der Fanszene ein elementarer Bestandteil ihres Selbstverständnisses ist“, äußerte sich die Abteilung Fankreis zum Thema Pyrotechnik und erklärt weiter, dass für einen anderen Teil der Fanszene Pyrotechnik nur unter der Voraussetzung, dass eine Pyroshow unter bestimmten Regel abläuft, in Ordnung ist. Andere VfB Lübeck-Fans lehnen Pyrotechnik wiederum grundsätzlich ab.

Der Fankreis als Abteilung des VfB Lübeck erhofft sich beim Thema Pyrotechnik zwar ein Umdenken bei den Verbänden. Bis dies vollzogen wurde, ruft der Fankreis jedoch auf, sich an die bestehenden Regeln zu halten: „So lange jedoch der DFB und seine untergeordneten Verbände in der Pyrodebatte derart beratungsresistent bleiben, muss sich der Verein, zu dem auch die Abteilung Fankreis zählt, diesem Regelwerk unterwerfen. Wir appellieren daher an die Fanszene, sich den Verbandsregeln entsprechend zu verhalten – zum Wohle unseres Vereins!“, so das Statement das Fankreises weiter.

Weiter kritisiert der Fankreis teilweise die Berichterstattung der lokalen Medien. So sollen die Lübecker Nachrichten „Horrorszenarien in Form von Punktabzügen“ skizziert haben. „Scheinbar verkaufen sich solche Überschriften für die Lübecker Nachrichten einfach besser (ebenso wie reißerische Überschriften, die 'Pyro-Attacken' beschreiben, obwohl niemand durch Pyrotechnik 'attackiert' wurde) und die Anhängerschaft lässt sich gegeneinander aufhetzen (sehr schön in den Kommentarspalten auf facebook zu verfolgen). Wir appellieren daher an die Vertreter der Presse, weniger reißerisch und hysterisch, dafür sachlich zu berichten – zum Wohle unseres Vereins!“, so die kritischen Worte des Fankreises in Richtung der Lokalzeitung. Kritische Worte des Fankreises gingen auch in Richtung des Vorstands vom VfB Lübeck, weil dieser den Fankreis über die Lokalmedien zu einer Positionierung aufforderte. (Faszination Fankurve, 05.12.2019)

Fanfotos VfB Lübeck




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