27.04.2016 - Dynamo Dresden

Fanprojekt Dresden reicht Beschwerde ein


Das Fanprojekt Dresden hat beim Ministerium für Inneres und Sport in Sachsen-Anhalt Dienstaufsichtsbeschwerde wegen „desolatem Auftreten von Teilen der Polizei und der Einsatzleitung“ gegen den Einsatzleiter der Polizei Magdeburg eingereicht.

Das Fanprojekt kritisiert auch das Verhalten einige Dynamo Dresden Fans. Während der Polizeieinsätze bei dem Drittligaspiel seien 150 bis 200 Fans verletzt worden. (Faszination Fankurve, 27.04.2016)


Faszination Fankurve dokumentiert die Pressemitteilung vom Fanprojekt Dresden:

FANPROJEKT REICHT DIENSTAUFSICHTBESCHWERDE BEIM INNENMINISTERIUM SACHSEN-ANHALT EIN
Am heutigen Mittwoch überreichte das FANPROJEKT DRESDEN seine 9-seitige Spieltagsauswertung an DFB, SG Dynamo Dresden, 1. FC Magdeburg, die Polizei in Magdeburg und Dresden, die Landeshauptstadt Dresden sowie das Fanprojekt Magdeburg und die Koordinationsstelle der Fanprojekte.
Das FANPROJEKT DRESDEN wertet nach jedem Auswärtsspiel die Gegebenheiten und Abläufe vor Ort professionell aus und bezieht dabei die Ergebnisse eines Online-Fragebogens ein, den die Dynamo-Anhänger ausfüllen. Nach dem Spiel in Magdeburg haben 856 Fans an der Umfrage teilgenommen.
Das Auswärtsspiel in Magdeburg wurde trotz des Aufstiegs der SG Dynamo Dresden zu einem negativen Saison-Höhepunkt. Einerseits kam es zu erheblichen Verfehlungen von Teilen der Dresdner Anhänger, die im Stadion auf äußerst gefährliche Weise mit Pyrotechnik hantierten, Sachbeschädigungen begingen und die Auseinandersetzung mit der Polizei suchten.
Andererseits konstatieren wir ein desolates Auftreten von Teilen der Polizei und der Einsatzleitung. Nach unseren Recherchen u.a. bei den Rettungsdiensten und den Krankenhäusern in Magdeburg gehen wir davon aus, dass es zwischen 150 und 200 verletzte Fans gegeben hat. An Verletzungen sind uns neben Augenreizungen, Atemwegsbeschwerden und Prellungen auch Knochenbrüche an Rippen, Gliedmaßen und Nasen bekannt geworden.
Zu erwähnen ist dabei insbesondere, dass es sich bei den Verletzten größtenteils um völlig unbeteiligte Anhänger handelte, die einem ausufernden Polizeieinsatz ausgesetzt waren.
Das Fehlverhalten ist an diesem Tag keineswegs ausschließlich bei einem Teil der Anhänger zu suchen, sondern in ähnlichem Maße bei der Polizei. Neben Nötigung, Beleidigung, falscher Verdächtigung und unterlassener Hilfeleistung kam es auch zu Körperverletzung im Amt seitens der Einsatzkräfte.
Aus diesem Grund reichen wir beim Ministerium für Inneres und Sport Sachsen-Anhalt Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Einsatzleiter und alle Bediensteten ein. Dabei haben wir die zahlreichen umfangreichen Schilderungen der Dynamo-Fans entsprechend berücksichtigt. Insgesamt wurden in den vergangenen Tagen 120 Textseiten Erfahrungsberichte von Anhängern ausgewertet.
Abschließend stellen wir fest, dass der Spieltag von gravierenden Vorkommnissen begleitet wurde, die neben dem ausführlich beschriebenen polizeilichen Verfehlungen auch von der Desorganisation des 1. FCM und auslösend dem Fehlverhalten eines Teiles der Gästefans geprägt war. Dass ca. 1000 Menschen, die tagelang für Eintrittskarten angestanden haben, das Spiel nicht verfolgen konnten und aufgrund des „Hausverbotes“ pauschal als Störer dargestellt wurden und sich teilweise dem Fehlverhalten einiger Polizeihundertschaften ausgesetzt sahen, spiegelt sich auch bei den Rückmeldungen wieder, die wir von vielen Fans erhalten haben.

Fanfotos Dynamo Dresden




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