04.11.2010 - Chemnitzer FC

Fanprojekt erklärt den „Chemnitzer Weg“


Eingesetzte Pyrotechnik in den Fanblöcken beherrscht nach jeden Wochenende nicht nur die Diskussionen in Fankreisen, sondern beschäftigt auch die Polizei. Mit einem offenen Brief an den DFB setzt sich das Fanprojekt in Chemnitz für einen legalen Einsatz von Pyrotechnik ein.

Basierend auf einer geplanter Fanaktion zum Spiel FC Chemnitz - VfB Lübeck am 18. Oktober wandte sich das Fanprojekt Chemnitz an den Sicherheitsbeauftragten des DFB, Helmut Spahn. Beide Fanlager, aus Chemnitz und Lübeck, planten für das Spiel eine größere Aktion, die mit Pyrotechnik untermalt werden sollte, weshalb ein Genehmigungsgesuch an den DFB gesandt wurde. Die Bitte wurde abgelehnt, doch es wurde Gesprächsbereitschaft signalisiert.

Diese Kommunikationsbereitschaft möchte nun das Fanprojekt Chemnitz nutzen und sandte einen ersten offenen Brief, der vor allem auf den in Chemnitz gemachten Erfahrungen mit Pyrotechnik beruht. Den sogenannten „Chemnitzer Weg“ möchte das Fanprojekt nun weiter beschreiten. Als erstes wurden im Stadion an der Gellertstraße nach Absprachen zwischen Fans, Polizei und Verein Pyroaktionen im Stadioninnenraum mit Bengalfackeln durchgeführt, um keinerlei Stadionbesucher zu gefährden. Doch nach Angaben des Chemnitzer Fanprojekts war der Drang der ultraorietierten Fans sehr hoch, Pyrotechnik authentisch im Block zu zünden. Weshalb im allseitigen Einverständnis vor Ort folgende Eckpunkte diesbezüglich verabschiedet wurden: 1. Abgesperrter Bereich im Stadion 2. Feste Zuweisungen von Personen und Verantwortungsbereichen 3. Ausschließliche Benutzung von Rauchfackeln, die nicht unter das Sprengstoffmittelgesetz fallen 4. Feste Zuweisung von Zeitpunkten vor oder nach dem Spiel, um den Spielbetrieb nicht zu beeinflussen.

Selbst beim Landespokalspiel zwischen den Chemnitzer FC und dem FC Erzgebirge Aue wurde die Regelung beibehalten, obwohl beide Fanlager seit jeher eine große Rivalität pflegen. Ein Grund für die Beibehaltung war auch, dass sich beide Parteien vor dem Spiel sich zu einem Dialog trafen und den „Chemnitzer Weg“ sich gegenseitig näher erläuterten. Die positiven Erfahrungen bestärkt das Fanprojekt Chemnitz den eingeschlagenen Weg weiterzugehen, aber weist alle Fans auch darauf hin, dass auch sie über Schatten springen müssen und Dialoge mit Institutionen führen, denen sie zuvor oftmals jegliche Zusammenarbeit verweigert haben.

Mit der Veröffentlichung des Briefes möchten das Fanprojekt vor allem eine ernsthafte Diskussion in der Öffentlichkeit vorantreiben, auch wenn von vorne rein klar ist, dass es eine generelle Aufhebung des Verbots von Pyrotechnik in Deutschlands Stadien nie geben wird. Hierfür sind die Gegebenheiten vor Ort, wie Kommunikationsstrukturen, Zuschaueraufkommen und vieles mehr viel zu unterschiedlich. (Faszination Fankurve, 04.11.2010)

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