15.09.2020 - Zukunft Profifußball

Fans fordern gleichmäßigere Verteilung der TV-Gelder


Unter der Überschrift „Integrität des Wettbewerbs“ hat eine weitere Arbeitsgruppe der Zukunft Profifußball-Initiative konkrete Reformvorschläge für den deutschen Profifußball unterbreitet. Konkret gefordert wird dabei u.a. eine gleichmäßigere Verteilung der TV-Gelder und die Einführung eines durchgreifenden Financial Fairplays in Deutschland.

In der Bundesliga hat man sich bereits daran gewöhnt, dass der FC Bayern München am Ende der Saison aller Wahrscheinlichkeit Deutscher Meister wird. Bei einem Blick auf die Tabelle der Medienerlöse ist dies auch keine große Überraschung. Auch im europäischen Fußball macht eine kleine Anzahl an Top-Clubs die Titelgewinne unter sich aus und profitiert somit auf nationaler und internationaler Ebene von der Verteilung der TV-Gelder.


„In der Saison 2019/20 hatte der spätere Meister FC Bayern München insgesamt die achtfache Summe der Medienerlöse des Tabellenletzten SC Paderborn zur Verfügung und die fünffache Summe des späteren Tabellenachten, SC Freiburg. Die Summe der gesamten Medienerlöse ist in den letzten Jahren stark gestiegen und hat somit deutlich an Bedeutung für die Vereine gewonnen. Mit dieser Steigerung ist auch die Schere innerhalb der Ligen stark auseinandergegangen. In den 90erJahren, als das gemeinsam eingenommene Geld noch zum allergrößten Teil an alle gleich verteilt wurde, errangen noch fünf unterschiedliche Clubs die deutsche Meisterschaft, zwischen 2011-2020 dann nur noch zwei“, begründet die Zukunft Profifußball-Initiative die eigene Forderung nach einer gleichmäßigeren Verteilung der Medienerlöse.


Um Wettbewerbsverzerrung durch „finanziell gedopte“ Clubs gegenüber sich selbst tragenden Vereinen zu vermeiden, will Zukunft Profifußball zudem eine Financial Fairplay-Regelung auch auf nationaler Ebene einführen. Bisher gibt es eine solche Regelung nur auf europäischer Ebene und betrifft nur die im Europapokal spielenden Clubs. Außerdem habe das Beispiel Manchester City zuletzt gezeigt, dass die Financial Fairplay-Regel der UEFA „ein zahnloser Tiger“ sei, weshalb bei Einführung einer solchen Regel in Deutschland auf Rechtssicherheit und Durchsetzbarkeit geachtet werden müsse.

Die Arbeitsgruppe von Zukunft Profifußball hat sich zudem „weitere Mechanismen zur Sicherstellung der langfristigen Existenz von Liga, Vereinen und einem integren Wettbewerb“ überlegt und dabei über eine Luxussteuer, einen harten Salary Cap, Financial Fairplay als Belohnungsmodell, die Begrenzung von Mehrfachbeteiligungen und eine verpflichtende Rücklagenbildung nachgedacht. Hier gibt es die Zusammenfassung der Arbeitsgruppe „Integrität des Wettbewerbs“ auf der Webseite von Zukunft Profifußball. Die ausführliche Abhandlung zum Thema findet ihr hier. (Faszination Fankurve, 15.09.2020)






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