30.08.2017 - Rot Weiss Ahlen

Fanszene Ahlen kämpft gegen Betretungsverbote


Am Sonntag empfängt Rot Weiss Ahlen in der Oberliga Westfalen die zweite Mannschaft des SC Paderborn im Ahlener Wersestadion. Die Fanszene Ahlen hat für das Spiel mit Betretungsverboten zu kämpfen, die erst gestern zugestellt wurden, weshalb eine Anhörung durch die Polizei entfallen soll.


Gegenüber unserer Redaktion kritisiert die Fanszene Ahlen die Betretungsverbote, mit denen Ahlener Fans durch die Polizei vom Stadionbesuch abgehalten werden, obwohl sie mit keinem Haus- oder Stadionverbot belegt sind: „Für das kommende Oberliga Spiel zwischen Rot Weiss Ahlen und der Zweitvertretung des SC Paderborn erreichten am heutigen Nachmittag mehrere Personen der Ahlener Fanszene Betretungsverbote für das stadionnahe Stadtgebiet. Die Verfügung der Kreispolizeibehörde bezieht sich auf die Zeit zwischen 13:00 – 19:00 Uhr, Zuwiderhandlungen würden Ingewahrsamnahme sowie eine Geldbuße in Höhe von 500€ zur Folge haben. Damit setzt die Warendorfer Behörde Ihre zweifelhafte Tradition fort und setzt das Recht auf Handlungsfreiheit und Freizügigkeit aufgrund von vagen Vermutungen aus. Gegen die betroffenen Personen besteht weder ein Hausverbot seitens des Veranstalters und Hausrechtsinhabers dem Rot Weiss Ahlen e.V. - noch ein gültiges Stadionverbot. Mit der kurzfristigen Zustellung der Verfügungen wird den Betroffenen die Möglichkeit genommen, die Rechtmäßigkeit der Entscheidung vor dem Spiel vom Verwaltungsgericht Münster überprüfen zu lassen. Eine mögliche Anhörung durch die Polizei wird von dieser selbst, bereits im Vorfeld ausgeschlossen. In der Begründung heißt es hierzu im Wortlaut: 'Eine Anhörung konnte nicht mehr durchgeführt werden, da konkrete Erkenntnisse zu anreisenden Problemfans und einem damit verbundenen Konfliktpotential kurzfristig bekannt wurden.' Da es allerdings bereits Mitte Juli Gespräche zwischen Vereinsvertretern von Rot Weiss Ahlen sowie der Polizeibehörde und ZIS (Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze ) bezüglich dieses Spiels gab, hätte genug Zeit bestanden die Verfügungen früher zu erlassen. Dadurch hätten die Betroffenen die Möglichkeit gehabt die Entscheidung durch ein von der Polizei unabhängiges Gericht überprüfen zu lassen. Das Verhalten der Kreispolizeibehörde zeigt auf, dass diese an keiner Deeskalation der Sache interessiert ist. Neben der Verweigerung einer Anhörung und dem somit von vorne herein signalisiertem Desinteresse der Gesprächsbereitschaft, handelt die Behörde im totalitären Stil und tritt gleichzeitig als Ankläger, Richter und Vollstrecker auf“, heißt es dazu von der Fanszene Ahlen.

Durch eine Kleine Anfrage an die Landesregierung von Nordrhein Westfalen kam im Mai 2017 raus, dass Betretungsverbote seitens der Polizei in Nordrhein Westfalen immer häufiger gegen Fußballfans eingesetzt werden (Faszination Fankurve berichtete). Nun ist auch die Ahlener Fanszene von besonders kurzfristig ausgesprochenen Betretungsverboten betroffen. (Faszination Fankurve, 30.08.2017)






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