Fanszene Rostock boykottiert Hallenpokal

Die Fanszene Rostock e.V. hat bekannt gegeben, dass die aktiven Fans von Hansa Rostock den Hallenpokal in Schwerin am Samstag boykottieren werden, da sich am strengen Sicherheitskonzept des letzten Jahres nichts geändert haben soll. Die zweite Mannschaft von Hansa wird also nicht supportet.

„Da das Turnier u.a. mit der super Stimmung der Hansafans aus dem letzten Jahr beworben wird, sind wir davon ausgegangen, dass wir in diesem Jahr anders als im letzten Jahr, ein angemessenes und somit deutlich abgeschwächtes Sicherheitskonzept vorfinden. Doch leider kann auch in diesem Jahr von Gastfreundschaft keine Rede sein. Durch die aktuellen Informationen der BWRH haben wir uns daher dazu entschieden, der Veranstaltung fern zu bleiben. Wir wollen nicht auf der einen Seite als Aushängeschild für das Turnier dienen, aber auf der anderen Seite durch ein vollkommen unangemessenes Sicherheitskonzept drangsaliert werden. Wer sich uns anschließen will, kann seine bei uns erworbenen Karten morgen ab 18:00 Uhr im Raum zurück geben und das Geld stattdessen für Geisterspieltickets investieren“, heißt es in einer Stellungnahme der Fanszene Rostock.

Die Blau-Weiss-Rote Hilfe nahm im Vorfeld Kontakt mit dem Veranstalter auf und geht nach diesen Gesprächen davon aus, dass sich am Sicherheitskonzept im Vergleich zum Vorjahr nichts zum Positiven ändern wird. Die damalige Situation beschreibt die Fanhilfe wie folgt: „Wer als Hansafan erkenntlich war durfte nur einen bestimmten Eingang zur Halle nutzen, einen von Hamburger Gittern umzäunten Bereich nicht verlassen und wurde teilweise von vermummten, behelmten Polizeieinheiten zum Toilettengang begleitet. In der Halle filmte die Polizei ohne ersichtlichen Grund Hansafans und es kam zu gezielten Fahndungsmaßnahmen der Beweismittelsicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) mittels Fotoidentifizierung. Auf dem Weg nach draußen bekamen zudem einige Fans noch eine Ladung Pfefferspray mit auf den Heimweg. Als ob das alles noch nicht genug wäre, wurden zwei Hansaanhänger beim Ausparken ihres PKW vor der Halle von drei Polizisten derart „zur Rede gestellt“, dass einer der Beiden blutende Gesichtswunden davon trug. Die Beamten waren vermummt und nicht gekennzeichnet, darum verlief eine Anzeige im Sande. Die beiden Hansafans gaben zu, umgefallene Absperrungen, die sie am Ausparken hinderten beiseite geschoben zu haben.“ (Faszination Fankurve, 05.01.2017)