02.10.2018 - NRW

Fanszene aus NRW mit Protesten gegen neues Polizeigesetz


Auch in Nordrhein-Westfalen soll ein neues Polizeigesetz verabschiedet werden. Gegen diese Pläne gingen im Juli etwa 20.000 Menschen, darunter auch viele Fußballfans, in Düsseldorf auf die Straße (Faszination Fankurve berichtete). Am vergangenen Wochenende wurde das Thema erneut in die Fankurven getragen.

Nachdem die Verabschiedung des neuen Polizeigesetzes für Nordrhein-Westfalen vom Sommer in den Oktober verschoben wurde, scheint die endgültige Abstimmung im NRW-Landtag jetzt erst Mitte oder Ende November 2018 anzustehen.

Am vergangenen Wochenende zeigten zahlreiche Fanszenen von Fußballclubs aus Nordrhein-Westfalen Spruchbänder und Plakate zum Thema und führten einen Aktionsspieltag gegen das neue Polizeigesetz durch. „Egal welcher Block, egal welcher Verein - Bald werden wir alle Gefährder sein - Polizeigesetz stoppen!, war in mehreren Fankurven zu lesen. Aber auch andere passende Plakate wurden auf den Fantribünen hochgehalten. An dem Aktionsspieltag beteiligten sich u.a. die Fanszenen vom MSV Duisburg, Borussia Mönchengladbach, Rot-Weiss Essen, Arminia Bielefeld, dem 1. FC Köln und vom FC Schalke 04. Oben in der Galerie gibt es ein paar Bilder zu den Protestaktionen.

Mit dem neuen Polizeigesetz in NRW plant die dortige Landesregierung eine Erweiterung der Videoüberwachung, die Einführung von verdachtsunabhängigen Überwachungen sowie Personen auf Verdacht in Gewahrsam zu nehmen oder auch Messanger-Dienste mitzulesen. Zudem soll die Polizei in Zukunft Teaser als Waffen einsetzen dürfen. Auch soll die Polizei nach der Gesetzesverschärfung, die auf November 2018 verschoben wurde, schon bei einer „drohenden Gefahr“ einschreiten dürfen, also auf Vermutungen hin. Kritiker der Gesetzesverschärfung sehen sogar die Gewaltenteilung in Deutschland in Gefahr. Fußballfans befürchten schnell zu sogenannten Gefährdern erklärt und somit zum Opfer der neuen Polizeibefugnisse zu werden. Bei aktiven Fußballfans bestehen Ängste, dass die neuen Befugnisse nicht nur im Bereich Terrorismus angewendet werden, sondern auch gegenüber den aktiven Fan- und Ultràszenen. (Faszination Fankurve, 02.10.2018)






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