12.04.2016 - SC Paderborn 07

Fanszene fordert Rücktritt der Vereinsführung


Die Fanszene des SC Paderborn fordert auf Grund der sportlichen Talfahrt einen sofortigen Rücktritt der Vereinsführung. Die Kritik richtet sich nicht gegen Trainer René Müller und das Team, sondern gegen den Vorstand. Beim Auswärtsspiel am Freitag wird es einen Stimmungsboykott geben.

Die Fanszene Paderborn will zwar zum Spiel beim FSV Frankfurt anreisen, dort jedoch nicht lautstark die eigene Mannschaft unterstützen. Nach der 0:4 Niederlage am Freitag gegen Union Berlin sei der Geduldsfaden der Fanszene gerissen. Der gesamte Vorstand, Mannschaftsrat und Trainerteam wurden von der Fanszene zu einem Gespräch gebeten, dem sich teilweise nicht gestellt worden sein soll.

Zu den Problemen, die der aktuellen sportlichen Situation geschuldet sind, kommen Probleme wie hohe Ticketpreise und verbotene Spruchbänder hinzu, die das Verhältnis zwischen Vereinsführung und Fanszene belasten. (Faszination Fankurve, 12.04.2016)

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme der Fanszene Paderborn:

Stellungnahme zur aktuellen Situation

Mit Ruhm und Leidenschaft kann sich unser Sportclub in dieser Saison nicht brüsten. Zu heftig fällt der Kontrast zur historischen letzten Saison aus. Der vergangende Freitag war dann wohl der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Erneut musste man sich einen Totalausfall inmitten des Abstiegskampfs zu Gemüte führen. Dass es bereits das fünfte Spiel in dieser Saison war, welches mit mindestens 4 Gegentoren verloren wurde, spricht Bände. Jedoch fällt das fast kollektive Aufgeben der Mannschaft nicht so schwer ins Gewicht wie das kollektive Versagen der Führungsebene unseres geliebten Vereins. Denn dort liegen die Wurzeln aller Probleme, die uns diese Saison begleiten.

Begonnen hat die Saison schon mit einem ersten Paukenschlag durch die Verkündung der Ticketpreise. Ein Boykott der Heimspiele konnte erst nach Verhandlungen, Bitten der Vereinsführung und diverser Gefälligkeiten abgewendet werden. Hierbei hat uns sicherlich das nötige Verhandlungsgeschick gefehlt, um den Managern genügend Paroli zu bieten. Daher ging man mit einem bitteren Beigeschmack aus der Situation in die Saison. Gegenüber den lokaler Medien konnte u.a. Herr Hornberger erneut von angeblichen Friede Freude Eierkuchen zwischen Vorstand und Fans berichten.

Durch die Vertragspolitik der Vorsaison geschuldet, sowie der fast kompletten Umstrukturierung der Mannschaft inkl. Trainerstab, ging man zu Beginn der Saison noch von einer gewissen Findungsphase aus. Neu-Trainer Markus Gellhaus, der auf Finke’s Wunsch kam, scheiterte katastrophal in der Position des Cheftrainers.

So richtig ging der Wahnsinn erst los, als ein wahrer Promi-Trainer in der Finke-Villa auf Mallorca unterschrieb. Mit Stefan Effenberg hat man sämtliche Aasgeier der Medien auf sich gelenkt. Natürlich erst ein knappes halbes Jahr, nachdem man als Überraschungsteam die erste Liga aufgemischt hatte. Jeden Tag gab‘s was Neues über den „Effeclub“ zu lesen. Während zu Beginn noch über die Anreise zur Arbeit ohne Führerschein spekuliert wurde, gipfelt das Ganze in dem Skandal rund um das Trainingslager. Dieser mediale Rummel war hausgemacht und trägt ganz allein die Schuld des Vorstands. Wie soll eine neu zusammengestellte Mannschaft unter einem Trainerneuling so in Ruhe arbeiten?

Nebenbei suspendierte man anschließend die ersten Bauernopfer. Mit Daniel Brückner und Mahir Saglik gleich zwei langjährige Eckpfeiler der Mannschaft. Spieler, die mit unserem Verein durch dick und dünn gegangen sind, die Charakter, Herz und Leidenschaft gezeigt haben. Unserer Ansicht nach eine fatale Fehlentscheidung! Aufgrund nicht vorhandener Transparenz uns Fans gegenüber sehen wir uns in dieser Meinung auch mehr als bestätigt. Als Nächstes musste Sportdirektor Michael Born seinen Kopf hinhalten. Nach fast 20 Jahren im Verein wurde er für die Fehler anderer bestraft, nachdem er wesentlich am Erfolg der letzten Jahre beigetragen hatte.

Während sich Präsident Finke das ganze Spektakel lieber aus der Ferne von Mallorca aus anschaute, versucht der restliche Vorstand mit allen Mitteln die Kritik an Ihrer Arbeit zu vertuschen. Spruchbänder dürfen nur nach Anmeldung gezeigt werden, dabei darf keine Kritik geäußert werden. Daher sehen wir es als Notwendigkeit an um unsere Meinungsfreiheit zu bewahren, die Spruchbänder konspirativ ins Stadion zu bringen. Wie sehr man seitens der Vereinsführung versuchte, die Meinungskundgebung abzuwenden, konnte erneut beim Heimspiel gegen die Spvgg Fürth festgestellt werden. Nachdem die ersten Spruchbänder gezeigt wurden ließ man den gesamten Supportblock O an beiden Seiten durch Ordnerketten umstellen. Diese versuchten das ein oder andere Spruchband aus unseren Reihen zu ergattern.

Nach dem Heimspiel gegen Union Berlin am vergangenen Freitag gab es von unserer Seite aus die Bemühungen ein Treffen zwischen Vertretern der aktiven Fanszene und dem gesamten Vorstand, Trainerteam und dem Mannschaftsrat zu initiieren. Dieses Treffen wurde nicht angenommen, da einige Personen nach diesem Debakel wohl lieber im VIP Bereich verweilen wollten. Stattdessen war nicht mal eine Handvoll Leute in der Lage zu erscheinen, welche unserer Ansicht nach nicht für dieses Versagen in der aktuellen Saison verantwortlich ist. Unter anderen möchten wir einmal unseren aktuellen Chef-Coach René Müller diesbezüglich in Schutz nehmen, welcher nun anscheinend den Karren aus dem Dreck ziehen soll und nach so einem denkwürdigen Spiel auch noch von der Vereinsführung vorgeschickt werden sollte, um die aufgebrachte Anhängerschaft zu beruhigen. Aufgrund dieser mangelnden Bereitschaft des Vorstands sich der Stimme der Fans zu stellen, sehen wir uns gezwungen unsere Meinung hier und heute schriftlich zu vertreten.

Wir fordern den sofortigen Rücktritt der Vereinsführung! Die aktuelle Situation schadet unserem Sportclub, unserer Mannschaft, unserer Fangemeinde und unserer Stadt vehement. Der Geduldsfaden ist gerissen und wir können nicht weiterhin mit ansehen, wie unsere Vereinsfunktionäre diesen aufstrebenden Verein und seine Fans mit Füßen treten. Der Trainer sowie die Mannschaft brauchen ein solides, professionelles und vertrauensvolles Umfeld! In dieser Saison wurden zuviele gravierende Fehler begangen, die sich diesmal nicht im 1. Liga Jubel vertuschen lassen. Des Weiteren wird es beim nächsten Auswärtsspiel keinen organisierten Support unsererseits geben. Wir rufen jedoch jeden Paderborner auf sich im Gästeblock einzufinden!

Fanszene Paderborn






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