Noch bis zum 14. Mai 2017 läuft die von einer Bank initiierte Crowdfunding-Kampagne, mit der 800.000 Euro zusammen kommen sollen, damit das Stadion in Nürnberg in den kommenden drei Jahren Max-Morlock-Stadion heißt. Das Fanzine „Der Daggl“ hat nun eine Sonderausgabe zum Thema veröffentlicht.
„Die kommenden Zeilen richten sich an all diejenigen, und unserem Eindruck nach ist das eine gehörig große Zahl, die der ganzen Geschichte mit einer gewissen Skepsis gegenüber stehen. An all diejenigen, die nicht so recht wissen, wohin mit dem Thema und wie richtig bewerten. Hierbei wollen wir jedoch ganz gezielt meinungsbildend und nicht meinungsmachend an die Sache herangehen. Ziel unseres Werkes ist nicht, die Leser in eine gewisse Richtung pro oder contra zu lenken. Wir wollen lediglich den Part übernehmen, den wir bisher einfach selbst vermisst haben: Einer hintergründig recherchierten Aufarbeitung des Themas aus absolut allen Blickwinkeln. Im optimalen Falle aus der Feder von investigativen Schreibern, dessen Text nicht am Ende des Tages den Interessen eines Massenmediums unterliegen“, heißt es in der Ankündigung der Sonderausgabe des Daggls, die hier kostenlos zum Download bereit steht.
Die Daggl-Redation hat sich für diese Sonderausgabe mit der Consorsbank, einem Ableger einer französischen Großbank und deren Werbeagentur, die für die „Max-Morlock-Stadion gemeinsam möglich machen!“ Kampagne verantwortlich ist, auseinandergesetzt. Auch mit den Ultras Nürnberg, der „Max-Morlock-Stadion Jetzt!“ Kampagne und anderen FCN-Fans wurden Gespräche geführt.
Für die aktive Fanszene ergibt sich vor allem der Zwiespalt, dass der Name, für den man seit vielen Jahren gekämpft hat, nun durch das Engagement eines Sponsors umgesetzt werden könnte, der natürlich Marketingzwecke mit der Aktion verfolgt.
„Die Meinungen in der Gruppe gehen auseinander und damit unterscheidet sich UN nicht von anderen Gruppen oder dem Fanclub XY. Von Seiten der Ultras wird die Aktion nicht torpediert oder gar Stimmung dagegen gemacht. Dies ist an und für sich auch schon ein Statement, denn bisher wurde jede Einmischung bzw. jedes Tun eines Sponsors noch mindestens kritisch bewertet und bekämpft. Von Seiten der Kampagne und der Gruppe werden die Aktionen rund um das Crowdfunding aber mir Argusaugen beobachtet. Es ist der Kampagne zu verdanken, dass auch im Jahr 2017 der Name Max-Morlock-Stadion ins Zentrum dieser Aktion rückte, was eindeutig ein Verdienst der Bemühungen der vergangenen elf Jahre ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Ganze weiter entwickeln wird und so ist das Vorgehen der Ultras einfach nur konsequent. Als so homogene Gruppe eine einzelne Meinung zu diesem Thema zu vertreten, wäre nicht nur falsch, sondern würde den Meinungen der Mitglieder nicht gerecht werden“, heißt es von einem der Daggl-Autoren zu diesem Zwiespalt in der Fanszene.
Bisher sind bei der Corwdfunding-Kampagne knapp 225.000 Euro zusammen gekommen. Bis zum 14. Mai 2017 werden die 800.000 Euro nur schwer zu erreichen sein. Ob die Consorsbank die Restsumme übernehmen wird, bleibt abzuwarten. (Faszination Fankurve, 04.05.2017)
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