Die Ultràgruppe Filmstadt Inferno hat zum gestrigen Heimspiel vom SV Babelsberg 03 gegen die VSG Altglienicke die Nordkurve Babelsberg verlassen, weil man sich in einem offenen Konflikt mit der Gruppe Underdogs Babelsberg befindet. Das Filmstadt Inferno forderte ein Kurvenverbot für die Underdogs.
„Wie zuletzt kaum zu übersehen, befinden wir uns in einem offenen Konflikt mit den Underdogs Babelsberg. Dieser Konflikt hat sich insbesondere innerhalb des letzten Jahres zugespitzt und kann getrost als eskaliert bezeichnet werden. Im öffentlichen Rahmen einer Stellungnahme sehen wir uns außerstande diesen Konflikt detailliert darzustellen. Dies haben wir allerdings ausführlich beim vergangenen Nordkurve-Plenum und in der Vorbereitung auf selbiges getan“, teilte das Filmstadt Inferno gestern im eigenen Flyer beim Heimspiel zum Heimspiel gegen Altglienicke mit.
Das Filmstadt Inferno forderte beim letzten Treffen der Nordkurve Babelsberg den Ausschluss der Gruppe Underdogs Babelsberg aus der Nordkurve, die sich auf der Gegengerade des Karl-Liebknecht-Stadions befindet, was teilweise von anderen Gruppen und Einzelpersonen begrüßt worden sein soll, teilweise aber auch nicht. Weil die Underdogs gestern noch in der Nordkurve platziert waren, zog das Filmstadt Inferno Konsequenzen und wechselte den eigenen Standort. „Durch den eskalierten Konflikt ist es für uns unmöglich geworden noch weiter neben den Udos in einer Kurve zu stehen! In der Vorbereitung auf das letzte Nordkurvenplenum haben wir daher bei den aktiven Gruppen und vielen Einzelpersonen für Verständnis für unsere Situation und Unterstützung für eine Kurve ohne die Underdogs geworben. Verständnis haben wir durchaus erhalten, es gab jedoch auch nicht wenige Stimmen, denen der Schritt eines Kurvenverbots für die Udos zu radikal gewesen ist. Diese Meinungen galt und gilt es für uns zu respektieren. Allerdings bedeutet dies auch, dass wir unsere eigenen Schlüssen daraus ziehen mussten. Im Nachgang des Nordkurvenplenums erfuhren wir viel Solidarität und Unterstützung von einem Großteil der organisierten Gruppen und sehr vielen Einzelpersonen, die sich für unseren Verbleib stark machten und den Underdogs das Verlassen der Kurve nahelegten bzw. einen Rauswurf tolerieren würden. Hierfür möchten wir uns nochmals ausdrücklich bedanken! Allerdings gab es auch Gegenstimmen und diese gilt es zu respektieren. Eine Gruppe der Kurve zu verbannen geht nur gemeinsam“, hieß es dazu im Flyer des Filmstadt Infernos.
Die führende Babelsberger Ultràgruppe machte sich deshalb beim gestrigen Heimspiel im Block O im Ostblock des Karl-Liebknecht-Stadions breit, um dem Konflikt mit den Underdogs Babelsberg (Udos) aus dem Weg zu gehen. „Unsere Entscheidung nicht mehr mit den Underdogs in einer Kurve stehen zu können ist unumstößlich. Wir sind uns sicher, dass jeglicher noch so kleine Zwischenfall das Pulverfass sprengen würde und wir Szenarien in der Nordkurve erleben müssten, die keine_r von uns möchte. Wir werden daher schweren Herzens die Konsequenzen ziehen und unsere Nordkurve bis auf weiteres verlassen. Ihr könnt uns glauben, dass dies eine der schwersten Entscheidungen, wenn nicht sogar die schwerste Entscheidung, in unserer mittlerweile 19 jährigen Gruppengeschichte ist. Wir sind alle Kinder der Nordkurve“, hieß es in der Erklärung der Ultràgruppe weiter. Zudem heißt es in der Stellungnahme, dass man über Monate versucht habe zu reden, um den Konflikt zu lösen, am Ende jedoch dem Filmstadt Inferno die Existenzberechtigung abgesprochen worden sein soll, weshalb das Inferno nun nicht mehr bereit sei, mit den Underdogs zu sprechen oder mit ihnen in einer Kurve zu stehen und gemeinsam mit dieser Gruppe „Ultra zu leben“.
„Solange sich an der Sachlage, in Bezug auf die Udos, nichts ändert, werden wir unsere Aktivitäten im linken Bereich des Block O fortsetzen. Wir laden euch herzlich ein uns dorthin zu begleiten, um auch weiterhin gemeinsam einen lauten und kreativen Support im Karl-Liebknecht-Stadion auf die Beine zu stellen“, heißt es vom Filmstadt Inferno, dass mit den anderen Babelsberg 03-Fans, die gestern in der Nordkurve geblieben sind, weiter im Dialog bleiben will. (Faszination Fankurve, 27.10.2018)
Die Mannschaft bedankte sich gestern bei der Nordkurve und beim Filmstadt Inferno, die von Ultrà Sankt Pauli unterstützt wurden, im Block O:
Die monatliche TOP 100-Zuschauertabelle mit allen deutschen Mannschaften, die eine „Ball"-Sportart betreiben. 
