01.06.2004 - Champions League

Finale: AS Monaco-FC Porto - Stimmung: Positive Überraschung


Viele, die eine Karte für das Champions League-Finale in Gelsenkirchen ergattern konnten, waren ein wenig enttäuscht, als die Endspielteilnehmer feststanden: Porto statt Madrid, Monaco statt Manchester. Es sollten nicht die ganz großen Namen auf dem Platz stehen und auch auf den Rängen erwartete man kein übermäßiges Feuerwerk.

Die Fans des FC Porto erinnerten sich per Filmstreifen-Blockfahne an den größten Erfolg ihrer Vereinsgeschichte – an eben jenen Sieg in diesem Wettbewerb, in dem sie damals noch den Europapokal der Landesmeister gewannen. Die Fahne zeigt den Algerier Rahab Madjer in Aktion. Es war sein sensationelles Tor mit der Hacke, welches 1987 im Finale von Wien Bayern München den Cup kostete. In der Art, wie es hier aufgemalt wurde, scheinen die Bilder wieder lebendig zu werden. Jean-Marie Pfaff geschlagen, der Pokal im Abspann.

So sollte es an diesem Abend wieder sein: „Ein unvergesslicher, aber nicht unwiederholbarer Film!“ lautete das Motto des Spruchbandes im Oberrang. Der weitere Verlauf der Veranstaltung sollte es zeigen: Die Wiederholung musste sich hinter dem Original nicht verstecken. Am Ende feierten die 18.000 Portugiesen den Titel.

Auf der anderen Seite: 14.000 Fans des AS Monaco – eine stolze Zahl, wenn man bedenkt, dass die Heimspiele der Rot-Weißen nur von durchschnittlich 9.932 Fans besucht werden. Unter denen, die nach Schalke kamen: der monegassische Hochadel, der mit einer beachtlichen Polizeieskorte vorgefahren wurde. In der Kurve schwenkten die normalsterblichen Fans rote und weiße Schwenkfahnen.

Auch „schaulustige“ Deutsche zeigten begeistert: „Das war ein unvergessliches Erlebnis. Die Choreos auf beiden Seiten waren gut gemacht“, so Florian aus Herne. Die ersten positiven Eindrücke hatte man schon vor dem Stadion gewinnen können. Fans aus beiden Lagern bereiteten sich gemeinsam auf das Spiel vor. Eine ursprünglich vorgesehene Trennung im Stadionumfeld wurde hinfällig. „Bei der Siegerehrung setzte sich das fort – man bedachte auch die jeweils andere Mannschaft mit viel Applaus.“ Der Autokorso dauerte noch bis nach Mitternacht. (Faszination Fankurve, 01.06.2004)






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