13.08.2017 - DFB

„Gar nicht bedroht“: DFB-Vize widerspricht der Bild


Der DFB-Vizepräsident Rainer Koch hat sich gestern erstmals öffentlich zum überraschenden Treffen mit circa 50 Vertretern deutscher Ultràgruppen geäußert. Koch widerspricht dabei der Darstellung der Bild-Zeitung, die behauptete, Rainer Koch sei bei dem Treffen bedroht worden.


Die Bild-Zeitung behauptete nach dem Treffen am 27. Juli 2017 in Dresden: „Doch bei dem Treffen tauchten plötzlich 60 'Fans' auf und bedrohten den DFB-Vize. Mit dem Hinweis, man könne Koch zu Hause oder in seinem Büro 'besuchen'.“ Koch erklärte nun, sich gegenüber Medien bisher nicht zum Thema geäußert zu haben. Zudem widerspricht Koch der Darstellung bedroht worden zu sein.

„Am 27. Juli bin ich auf Einladung von drei Ultra-Sprechern von Dynamo Dresden gemeinsam mit dem DFB-Sicherheitsbeauftragten Hendrik Große-Lefert zu einem Gespräch über Ultra-Anliegen nach Dresden gefahren. Tatsächlich trafen wir dann unabgesprochen auf über 50 Ultravertreter aus ganz Deutschland. Auch gut, wir haben - weil grundsätzlich immer dialogbereit - uns auch auf eine Unterredung mit diesem großen Kreis eingelassen. Ich habe, weil Vertraulichkeit vereinbart wurde, bis heute nichts zum Inhalt dieser Unterredung erklärt. Ich habe allen Medien gegenüber unter Hinweis auf die Vertraulichkeit des Gesprächs bislang jede Stellungnahme zum Treffen abgelehnt und deshalb auch zu keinem Zeitpunkt und an keiner Stelle erklärt, in diesem Gespräch persönlich bedroht worden zu sein. Übrigens auch deshalb nicht, weil ich gar nicht bedroht worden bin“, nahm Rainer Koch nun zu der Berichterstattung zum Thema Stellung.

Koch widerspricht mit seinem Statement auch Aussagen aus der Fanszene des 1. FC Nürnberg, dass er sich in der Bild austobte und gegen Ultras „schwadronierte“. Da die Berichterstattung der Bild-Zeitung nicht zutreffen soll, trifft wohl auch die Einschätzung aus der Fanszene nicht zu. Die Ursache hierfür liegt sicherlich bei der Berichterstattung des Boulevardblatts. Nicht geklärt ist zudem, ob jemand anderes vom DFB mit der Bild-Zeitung über das Treffen mit Ultrà-Vertretern gesprochen hat.


Die Ultras Dynamo kritisierten gestern die regelrechte Kampagne der Bild-Zeitung gegen die aktiven Fan- und Ultràszenen. Die Dresdner Ultras vermuten eine Zusammenarbeit zwischen Boulevardblatt und dem DFB. Zumindest bei dem Artikel „Die Macht der Ultras“ widersprach Rainer Koch nun, mit der Zeitung gesprochen zu haben.

Auch Borussia Mönchengladbach Spieler Jannik Vestergaard widersprach zuletzt der Berichterstattung der Bild-Zeitung bei einem Artikel, in dem es um Ultras ging (Faszination Fankurve berichtete). (Faszination Fankurve, 13.08.2017)






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