02.02.2012 - 1. Bundesliga

Gesichtsscanner in der Bundesliga?


Wenn es nach Lorenz Caffier, dem Vorsitzenden der Innenministerkonferenz geht, dann sollen in der Fußball-Bundesliga in Zukunft sogenannte Gesichtsscanner zum Einsatz kommen, um mögliche Gewalttäter auszuschließen. Eine Machbarkeitsstudie wurde bereits in Auftrag gegeben.

Die Geräte sollen die Gesichter der Stadionbesucher mit den in der Datei „Gewalttäter Sport“ gespeicherten Personen abgleichen. Diese umfasst nach offiziellen Angaben rund 13.000 Fans. Der Minister geht davon aus, dass Stadionverbote derzeit nicht wirksam umgesetzt werden können, da die betroffenen Personen nicht zweifelsfrei identifiziert werden könnten.

Eine Arbeitsgruppe untersucht nun die Möglichkeiten der Technik und die rechtliche Einsetzbarkeit. Datenschützer und Fans stehen der geplanten Überwachungsmaßnahme kritisch gegenüber. Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) hält die Erprobung der Gesichtsscanner dennoch für eine sinnvolle Sache. „Wir müssen alle rechtlichen und technischen Möglichkeiten ausschöpfen, um Schläger aus den Stadien herauszuhalten“, sagte Wendt gegenüber der Nachrichtenagentur SID.

Die Umsetzung der Pläne Caffiers scheinen im Hinblick auf die Feldversuche des Karlsruher Instituts für Technologie bei Heimspielen des Zweitligisten Karlsruher SC als fraglich. Im vergangenen Sommer scheiterte der Einsatz von Gesichtsscannern an den Protesten der Fans, die ihre Freiheit eingeschränkt sahen. Zudem erklärte der baden-württembergische Innenminister Reinhold Gall, dass es keine Rechtsgrundlage für derartige Überwachungsmethoden gäbe. (Faszination Fankurve, 02.02.2012)






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