Grazer AK holt den Titel

„Am Anfang habe ich das gar nicht glauben können. Die richtige Freude hat sich erst drei Tage später eingestellt. In der ganzen Stadt, der ganzen Steiermark, ist jetzt alles rot.“ Rot, wie die Farben des Grazer AK, wie die Farben des Vereins, bei dem der 41-jährige Kirchangast seit Beginn des Jahres als Fanbeauftragter beschäftigt ist.

Der Grazer AK ist der neue Meister Österreichs – zum ersten Mal in der 102-jährigen Vereinsgeschichte und nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Titelverteidiger und Favorit Austria Wien, den man später auch noch im Pokalfinale besiegte. Dem GAK reichte am vorletzten Spieltag ein 1:1 im Heimspiel gegen Pasching, da Austria zeitgleich mit 4:1 in Mattersburg unterlag. Rund 2.000 der an diesen Tag 15.000 anwesenden Fans stürmten danach den Platz. Bernd Schewerer (33), der Vositzende der „Red Firm“, hofft, dass diese nicht für Ihre Begeisterung bestraft werden. Bei der „Red Firm“ handelt es sich um den vor eineinhalb Jahren ins Leben gerufenen Dachverband der GAK-Fans. Dieser wurde mit dem Ziel gegründet, „in einer eigentlich kleinen Szene endlich mal was zu bewegen.“ Doch was konnten die Fans in der letzten Zeit auf den Rängen veranstalten? „Es wurde zuletzt relativ gerne gezündelt. Da haben wir es mit der Begeisterung etwas übertrieben. Der Club hat dann aus Angst vor den drakonischen Strafen interveniert. Hier sind halt nicht die Millionen zu Hause.“

Rund 100 Mitglieder umfasst die Red Firm heute „Da sollte jetzt aber eine Steigerung drin sein. Wir brauchen einfach mehr Stimmungspotential im Stadion.“ In der Meistersaison kamen im Schnitt 8.643 Zuschauer, ein deutlicher Anstieg zu den 6.919 im Vorjahr. Am Umzug vom Hauptplatz in den Norden der Stadt nahmen 10.000 Personen teil. Ziel des Umzugs war das Casino-Stadion, der heutige Trainingsplatz und die eigentlichen Heimat des GAK. Hier spielten die Roten bis zum Umzug ins Arnold-Schwarzenegger-Stadion 1997, welches man sich heute mit Sturm Graz teilt. (Faszination Fankurve, 01.06.2004)