03.09.2015 - 1. FC Nürnberg

Haft- & Geldstrafen nach Gerüchten der Polizei


Weil Fans des 1. FC Nürnberg beim Auswärtsspiel in Frankfurt im Februar 2013 laut Polizeiangaben 200 Kilo Pyro aus Osteuropa dabei gehabt haben sollen, wurde ein Fahnenverbot ausgesprochen, das die Ultras nicht akzeptieren. Nun kann Bilanz der folgenden Gerichtsprozesse gezogen werden.

Nach dem Polizeieinsatz beim diesem Spiel behauptete die Polizei, dass Nürnberger Fans Pfefferspray gegen Polizisten einsetzten. Ein Video erweckte eher den Eindruck, dass Polizeibeamte andere Polizisten mit Pfefferspray verletzten. Auch das Gerücht von 200 Kilogramm Pyro, die die Nürnberger Ultras niemals dabei hatten, stammte von der Polizei.

Insgesamt wurden 21 Club-Fans wegen der anschließenden Vorfälle wegen Vermummung, Körperverletzung, Sachbeschädigung und Landfriedensbruch angeklagt. Sie mussten insgesamt 35.130 Euro zahlen und drei Gefängnisstrafen von sechs bis zehn Monaten, die zur Bewährung ausgesetzt wurden, ertragen. Alles nur, weil ein Fahnenverbot wegen eines Gerüchts ausgesprochen wurde. (Faszination Fankurve, 03.09.2015)

Faszination Fankurve dokumentiert die Mitteilung der Rot-Schwarzen Hilfe:

Erfundene Pyrotechnik kostet 35 000 Euro

Wir erinnern uns an den 9. Februar 2013. Im Vorfeld der Bundesligabegegnung des 1. FC. Nürnberg bei Eintracht Frankfurt streute die Nürnberger Polizei das Gerücht, dass sich die Nürnberger Anhänger im osteuropäischen Raum mit 200 Kilogramm (!) Pyrotechnik für dieses Auswärtsspiel eingedeckt hätten. Bekanntlich erwies sich diese Behauptung als unwahr. Wir haben darüber – und die Folgen - bereits ausführlich berichtet: Nürnberger Polizeimärchen führt zur Eskalation beim Auswärtsspiel

Nach über 2 ½ Jahren können wir mitteilen, dass alle nach der Eskalation vom 09.02.2013 eingeleiteten Verfahren beendet sind. Es wurden mindestens 21 Fans angeklagt. Die Vorwürfe lauteten: Vermummung, Körperverletzung, Sachbeschädigung und Landfriedensbruch. Es wurden Geldstrafen in Höhe von 35.130 Euro ausgesprochen, zudem drei Gefängnisstrafen von sechs bis zehn Monaten, die zur Bewährung ausgesetzt wurden. Außerdem sprach Eintracht Frankfurt zahlreiche Stadionverbote aus.

Ein großer Erfolg für die Nürnberger Polizei: Die Fans wurden mehr als ausreichend bestraft, die Zahlen der polizeilichen Statistiken konnten gesteigert werden. Dadurch wird auch der polizeiliche Arbeitsplatz wieder etwas sicherer. Schlimm nur, dass die politischen und journalistischen Spielchen auf den Rücken von zum Teil jugendlichen Fans ausgetragen werden und der Großteil der Bevölkerung diese ganzen Märchen auch noch glaubt.

Fanfotos 1. FC Nürnberg




Weitere News:
22.11.2021: Stellungnahme der Ultras Nürnberg mit ehrlichen Worten
14.09.2021: „Unsere Zeit ist noch nicht gekommen“
12.09.2021: Kreative Aktion von FCN-Fans vorm Rathaus
26.08.2021: „Weiterleitung derartiger Daten durch die ZIS rechtswidrig“
20.08.2021: „Mit uns ist immer zu rechnen“ Ultras im Stadionumfeld aktiv

Alle 429 News anzeigen