22.10.2018 - FC Hansa Rostock

Hansa-Fans erhalten etwa 54.000 Euro Schadensersatz


Am 05. Dezember 2015 wurde ein Zug, in dem sich etwa 300 Hansa Rostock-Fans auf dem Rückweg vom Auswärtsspiel beim Halleschen FC befanden, von der Polizei am Bahnhof Oranienburg gestoppt. Alle Hansa-Fans sollten daraufhin ihre Personalien abgeben (Faszination Fankurve berichtete).


Etwa 30 Hansa-Fans konnten damals über die Gleise flüchten. Die restlichen 270 Rostocker Fans kamen hingegen nicht drumherum, sich durchsuchen zu lassen und die eigenen Personalien abzugeben. Wie die Blau-Weiß-Rote Hilfe nun öffentlich machte, steht allen betroffenen Hansa-Fans wegen der unverhältnismäßigen Kontrolle Schadensersatz von jeweils 200,00 Euro zu.

Bei etwa 270 betroffenen Hansa-Fans ergibt sich eine Belastung für den Steuerzahler von circa 54.000 Euro. „Auslöser soll damals eine vermeintliche sexuelle Belästigung eines weiblichen Fahrgasts durch Hansafans gewesen sein. Personalienfeststellungen und Durchsuchungen waren daraufhin für alle mitreisenden Hanseaten die Folge. Wie wir es seinerzeit bereits kommuniziert hatten, sind wir im Namen aller Hansafans mithilfe einiger Betroffener gegen dieses Sammelgewahrsam von ca. 300 Personen rechtlich vorgegangen. Unser Ziel ist es in diesem, wie in jedem Fall solcher Ingewahrsamnahmen von großen Gruppen von Hansafans, prüfen zu lassen, ob die Maßnahme aus rechtlicher Sicht verhältnismäßig war. Falls das nicht der Fall sein sollte – und davon waren wir bereits vor Ort überzeugt – steht in solchen Fällen unter bestimmten Voraussetzungen ein Schadensersatz für jeden einzelnen Betroffenen im Raum. Dies kann bei einer Größenordnung von 300 Personen schnell zu einer fünfstelligen Schadensersatzforderung in Richtung des Steuerzahlers führen. Die öffentliche Hand reagiert in solchen Fällen häufig sehr empfindlich und so hoffen wir durch derartige Exempel die Polizei beim nächsten Mal davon abzuhalten, wenn ein Fehlverhalten einer Handvoll Hansafans im Raum steht, ganze Züge über Stunden aufzuhalten, wodurch nicht nur Hansafans, sondern unter Umständen der gesamte Zugverkehr auf der Strecke Berlin-Rostock in Mitleidenschaft gezogen werden. Nun wollen wir aber zum Punkt unserer Wortmeldung kommen: Wir haben mithilfe der mit uns zusammenarbeitenden Verwaltungsrechtsanwältin (Danke Anna!) für Betroffene einen finanziellen Schadenersatz in Höhe von 200 Euro erstreiten können“, teilte die Blau-Weiß-Rote Hilfe, die sich darum bemühte, dass die betroffenen Rostocker Fans Schadensersatz bekommen, dazu mit. Die Fanhilfe, die Hansa Rostock-Fans bei Problemen mit Polizei und Justiz unterstützt, versteht sich als Solidargemeinschaft und hofft, dass viele der betroffenen Fans einen Teil der 200 Euro an die Blau-Weiß-Rote Hilfe spenden, damit diese solche Prozesse auch in Zukunft führen kann. (Faszination Fankurve, 22.10.2018)

Fanfotos FC Hansa Rostock




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