29.10.2018 - FC Hansa Rostock

Hansa entschuldigt sich bei wegen Plakat bei der Polizei


Am Samstag war beim Heimspiel von Hansa Rostock gegen Fortuna Köln auf der Rostocker Südtribüne ein Spruchband zu sehen, auf dem „Kennzeichnungspflicht für Silvio Bamberg“ geschrieben stand. Bamberg war ein am 06. September 2018 verstorbener Polizist.


Laut Angaben von Hansa Rostock verstarb der Polizist, der bei der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) in Mecklenburg-Vorpommern gewesen sein soll, bei einem Autounfall. Der Verein hat sich noch am Samstag deutlich von der Aktion der eigenen Fans distanziert: „Der F.C. Hansa Rostock möchte sich in aller Form bei den Angehörigen des Verstorbenen und der gesamten Polizei für diese Pietätlosigkeit entschuldigen. Es ist nicht in Worte zu fassen, wie zutiefst beschämend und unangenehm diese Aktion ist. Wir sind fassungslos und schockiert über dieses Transparent, das an Niveaulosigkeit kaum noch zu überbieten ist. Wie takt- und skrupellos muss man sein, einen Verstorbenen zu verunglimpfen und seiner trauernden Familie zusätzlichen Schmerz zuzufügen? Das ist nicht der F.C. Hansa Rostock! Der FCH steht für eine lebendige Fankultur und ist auf diese auch sehr stolz. Konstruktiv kritische Spruchbänder auf den Tribünen sind ohne Frage ein Teil der Fankultur, allerdings hat niemand das Recht unseren Verein und unser geliebtes Wohnzimmer für Anstandslosigkeiten wie das heute gezeigte Banner zu missbrauchen. Heute ist ein Tag, an dem sich einige, die Hansa ihren Herzensverein nennen, ein wahres Armutszeugnis ausgestellt haben und die Werte, für die unser F.C. Hansa steht, massiv untergraben und mit Füßen getreten haben. Keine Niederlage auf dem Feld, keine Geldstrafe vom Verband, keine negative Schlagzeile ist ein so harter Schuss gegen unsere Kogge wie dieses Transparent! Es ist einfach nicht nachzuvollziehen und macht unglaublich wütend! Wie kann man den Hinterbliebenen, wie kann man unserem Verein nur so etwas antun?! Der trauernden Familie, der Polizei und allen, die unseren Verein leben und lieben und mit der heutigen Aktion genauso beschämt wurden, sei versichert, dass der F.C. Hansa es nicht bei diesem Statement belassen und nun einfach zur Tagesordnung übergehen wird. Dieser Vorfall muss und wird aufgearbeitet und auch auf der anstehenden Mitgliederversammlung – dem höchsten Gremium unseres Vereins – thematisiert“, teilte Hansa Rostock dazu mit.

Der Leiter der Polizeiinspektion Rostock, Michael Ebert, bedankte sich wegen des Statements von Hansa Rostock bei Robert Marien und Dr. Chris Müller von Wrycz Rekowski von Hansa Rostock und erklärte: „Wir lassen uns unsere Trauer um unseren Kollegen nicht nehmen und sind in Gedanken bei seiner Frau und den beiden kleinen Mädchen. Das Verhalten dieser Straftäter fordert uns umso mehr, unsere Menschen, unseren Rechtsstaat und den Verein F.C. Hansa Rostock wirkungsvoll zu schützen, ganz wie es unser bei einem tragischen Unglück verstorbener Kollege, Freund und Mitarbeiter in der Vergangenheit getan hat. Das öffentliche Präsentieren und das anschließende öffentliche Zerreißen eines Spruchbandes mit seinem Namen, in Kenntnis des kürzlich Todes unseres Kollegen, ist ein Akt, der Erziehung und Anstand deutlich vermissen lässt.“ Weiter erklärte die Polizeiinspektion Rostock, dass nach der Plaktaktion wegen Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener ermittelt wird.


Im Rahmen des Heimspiels gegen Fortuna Köln organisierte Hansa Rostock in Zusammenarbeit mit einem Sponsor eine Aktion, bei der 10.000 mit Hansa-Wappen und Sponsoren-Logo bedruckte Fähnchen am Eingang zum Ostseestadion verteilt wurden. Auf der Südtribüne kamen diese nicht gut an. Stattdessen war vor der Fankurve ein großes Spruchband zu lesen, auf dem „Auf unseren Fahnen stehen keine Sponsorennamen“ geschrieben stand.

12.500 Zuschauer im Ostseestadion sahen am Samstag, wie Hansa Rostock schon nach 36 Minuten mit 3:0 vorne lag. Nach 90 Minuten wurde das Spiel beim Stand von 3:1 abgepfiffen. (Faszination Fankurve, 29.10.2018)

Fanfotos FC Hansa Rostock




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