Hansa schließt Heimkurve beim Spiel gegen Dresden

Wegen der Vorfälle beim gestrigen Ost-Duell gegen den 1. FC Magdeburg hat Hansa Rostock heute erste Konsequenzen gezogen und auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben, die Südtribüne beim Heimspiel gegen Dynamo Dresden am 3. Oktober komplette Südtribüne zu sperren.

Neben den Dynamo Fans im Gästeblock werden somit keine Fans auf der Tribüne sein. 2.500 Hansa Rostock Fans werden ausgesperrt. Bereits verkaufte Tickets werden nicht in Tickets für andere Tribünen umgewandelt. Dauerkarteninhaber können sich am Spieltag anstellen und ihre Tickets in Tickets für die Osttribüne umwandeln.

Beim gestrigen Heimspiel gegen Magdeburg zündeten Hansa Fans auf der Südtribüne mehrmals Pyrotechnik und kletterten teilweise in den Pufferbereich, um zum Gästeblock zu gelangen. Das Spiel wurde für eine gute Viertelstunde unterbrochen. Schon vor Anpfiff kam es zu Angriffen auf den Magdeburger Sonderzug und zu Auseinandersetzungen beider Fanlager vor dem Ostseestadion. Nach dem Spiel sollen Hansa Fans ein Polizeiwache attackiert haben.

„Mir ist bewusst, dass diese Entscheidung bei vielen Fans, die nicht an den Vorkommnissen beteiligt waren, für Unmut sorgt. Jeder Einzelne kann durch den Verzicht auf die Kosten-Rückerstattung aber ein Zeichen setzen, dass er genau wie wir ein so unsportliches und unangemessenes Verhalten in unserem Ostseestadion nicht duldet. Ich hoffe auf das Verständnis und die Einsicht aller Mitglieder, Fans und Unterstützer des F.C. Hansa Rostock, die von der Maßnahme betroffen sind. Ich bin immer noch fassungslos und wütend. Wir sind nicht gewillt, solch ein idiotisches Verhalten kommentar- und tatenlos hinzunehmen. Hier wurden eindeutig Grenzen überschritten. Neben dem Imageschaden erwarten uns nun auch ein erheblicher finanzieller Schaden sowie weitere Sanktionen durch den DFB. Wir überlegen, ob wir zusätzlich zur Schließung der Südtribüne zum Spiel gegen Dresden weitere Maßnahmen ergreifen werden. Außerdem gilt es, die Vorkommnisse intern aufzuarbeiten und selbstverständlich die ermittelnden Instanzen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen“, so Michael Dahlmann, Vorstandsvorsitzender des F.C. Hansa Rostock.

Hansa Rostock kommt mit der freiwilligen Sperrung der Südtribüne einer Verbandsstrafe zuvor. Nebeneffekt: Bei der brisanten Partie gegen Dynamo Dresden könnten durch die Kollektivbestrafung weitere Vorfälle verhindert werden, die Frage ist nur zu welchem Preis. (Faszination Fankurve, 24.09.2015)