Hausdurchsuchungen nach Angriff auf Zivilpolizist

Am Dienstag wurden in Hamburg die Wohnungen von drei FC St. Pauli Fans durchsucht, denen die Polizei die Beteiligung an einem Angriff auf einen Zivilpolizisten nach dem Heimspiel des FC St. Pauli gegen den 1. FC Nürnberg vorwirft. Die St. Pauli Fans sollen den Polizist für einen FCN-Fan gehalten haben.

An der Budapester Straße Ecke Detlev-Bremer-Straße wurde 35 Jahre alte Zivilpolizist am 31. Oktober 2016 um 22:38 Uhr laut Polizeiangaben aus einer Gruppe von FC St. Pauli Fans angegangen, so dass der Beamte sich als Polizist zu erkennen gegeben haben soll. Circa zehn FC St. Pauli Fans sollen ihn nach Angaben der Polizei Hamburg dennoch verfolgt und bedrängt haben. Aus der Fangruppe heraus soll der Zivi getreten worden sein, weshalb der Beamte gestürzt sein soll. Anschließend sollen FC St. Pauli Fans noch auf den am Boden liegenden Zivilpolizisten eingetreten und geschlagen haben, auch gegen den Kopf des Polizisten.

„Die Täter ließen erst von dem Beamten ab, als sie von einer anderen Gruppe von St.Pauli-Anhängern lautstark dazu aufgefordert wurden. Der Beamte wurde verletzt in ein Krankenhaus gebracht, konnte zwischenzeitlich allerdings wieder entlassen werden“, teilte die Polizei Hamburg damals mit und suchte Zeugen des Vorfalls.

Nun will die Polizei drei tatverdächtige FC St. Pauli Fans im Alter von 23, 23 und 30 Jahren identifiziert haben. Am vergangenen Dienstag durchsuchten Beamte, mit einem Durchsuchungsbeschluss ausgestattet, die Wohnungen der drei verdächtigen FC St. Pauli Fans. Die Polizei will dabei diverses Beweismaterial sichergestellt haben, das nun kriminaltechnisch untersucht werden soll. Zudem sollen die Verdächtigen erkennungsdienstlich behandelt worden sein. Nach Informationen des Hamburger Abendblatts handelt es sich bei mindestens einem der Verdächtigen um einen Ultrà, der der Gruppe New Kids Sankt Pauli zugerechnet wird. (Faszination Fankurve, 16.12.2016)