24.06.2021 - München

In München waren 1.500 Polizeikräfte im Einsatz


Beim gestrigen Länderspiel zwischen Deutschland und Ungarn war die Polizei mit insgesamt 1.500 Einsatzkräften vor Ort. Die Polizisten und Polizistinnen unterbanden einen Fanmarsch der ungarischen Fans vom Wiener Platz zur U-Bahn. Stattdessen wurden die Gästefans an ihrem Treffpunkt eingekesselt.


Die Ultras und Hooligans von der Carpathian Brigade aus Ungarn hatten den Wiener Platz in der Innenstadt von München im Vorfeld der Partie als Treffpunkt für Gästefans ausgerufen (Faszination Fankurve berichtete). Auch am Wiener Platz ging die Polizei gegen Gästefans vor, denen das Zünden von Pyrotechnik vorgeworfen wurde. Vom Wiener Platz wurden die Fans aus Ungarn mit 20 Sonderbussen zum Stadion in München-Fröttmaning gefahren. Bereits auf der Anreise kontrollierte die Polizei Gästefans. Bei den Fans, bei denen man Pyrotechnik auffand, wurden Anzeigen geschrieben und vom DFB die Eintrittskarten für das Spiel entzogen.

Zum gestrigen Geschehen innerhalb des Stadions teilte die Polizei München mit: „Kurz nach 19:00 Uhr skandierten ungarische Fußballanhänger homophobe Sprechchöre und versuchten gemeinsam in einen anderen Block überzuwechseln. Wenig später kam es zu einem Aufeinandertreffen der Fans beider Mannschaften in diesem Zuschauerbereich. Dies konnte bereits in der Entstehung durch den dortigen Ordnungsdienst mit Unterstützung polizeilicher Einsatzkräfte äußerst schnell unterbunden werden. Dabei kam es aus diesem Block zu einem Flaschenwurf in Richtung der Polizeibeamten. Diese wurden dadurch nicht verletzt. Der Flaschenwerfer konnte kurze Zeit später festgenommen werden und wird nun wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung angezeigt. Kurz vor Spielanpfiff gelangte eine Person (18 Jahre alt, aus Nordrhein-Westfalen) mit Regenbogenfahne auf das Spielfeld und wurde dort vom Ordnungsdienst festgehalten. Anschließend übergaben sie die Person an die Polizei vor Ort. Gegen die Person wurde eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch erstellt. Nach der kriminalpolizeilichen Sachbearbeitung wurde sie am Stadion entlassen. Von Seiten des Veranstalters wird nun ein bundesweites Stadionverbot geprüft.“ Während die vorm Stadion verteilten kleinen Regenbogen-Fahnen im Stadion kaum zur Geltung kamen, war im Block der ungarischen Fans auch gestern wieder kurzzeitig ein homophobes Plakat zu sehen.

In der zweiten Halbzeit positionierten sich zahlreiche Einsatzkräfte der Polizei vom Gästebereich. Vor den Werbebanden am Spielfeldrand standen dabei auch Kräfte der Spezialeinheit „Unterstützungskommando“ (USK). Die Polizei befürchtete einen Platzsturm von Gästefans, weshalb es zu diesem für eine Europameisterschaft unüblichen Bild mit Einsatzkräften am Spielfeldrand kam. Zum von der Polizei befürchteten Platzsturm kam es jedoch nicht. (Faszination Fankurve, 24.06.2021)






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