Das Komitee der Swiss Football League (SFL) hat sich in Folge der Ausschreitungen beim Zürcher Derby im Innenraum des Letzigrund mit einer generellen Schließung von Gästeblöcken in der Schweiz beschäftigt. Der Ligaverband will einen solch drastischen Schritt nun prüfen.
„Im Nachgang zu den Ereignissen der letzten Wochen befasste sich das Komitee der Swiss Football League (SFL) mit möglichen Maßnahmen zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Umfeld von Fußballspielen. Um die friedlichen Fans zu schützen, steht die Schließung der Gastsektoren im Raum. In den vergangenen Spielrunden kam es wiederholt zu negativen Vorkommnissen mit Personen, die den jeweiligen Gastklubs zuzuordnen waren. Das wiederholte Fehlverhalten auf den An- und Abreisewegen sowie besonders das rücksichtslose und verwerfliche Verhalten einiger Gewalttäter im Stadioninnenraum anlässlich des Zürcher Derbys haben das Komitee der Swiss Football League (SFL) veranlasst, sich mit möglichen zielführenden und umsetzbaren Maßnahmen zu befassen. Im Zentrum steht der Schutz der überwiegenden Mehrheit der friedlichen Fans und der Kinder in den Stadien, denen durch diese negativen Ereignisse, die mit einer positiven Fankultur absolut nichts zu tun haben, die Freude am Besuch eines Fußballspiels genommen wird. Die Klubs und die SFL können und wollen einen solchen Zustand, der dem gesamten Fußball in der Schweiz immensen Schaden zufügt, nicht mehr tolerieren und prüfen deshalb die reglementarische Umsetzbarkeit für die Schließung der Gastsektoren“, teilte die Swiss Football League dazu in einer Stellungnahme mit.
„Mit Enttäuschung müssen wir feststellen, dass sich ein Teil der Fankurven – besonders bei Auswärtsspielen – nicht an die getroffenen Abmachungen und geltenden Gesetze hält“, sagt Claudius Schäfer, CEO der Swiss Football League. „Die SFL und die Klubs erwarten ein deutliches Signal aus den Fankurven, dass solche Aktionen nicht unterstützt werden. Gleichzeitig ist es unsere Aufgabe, eine Lösung für diese anhaltende Problematik zu finden und für alle Fans und Familien friedliche Spiele zu organisieren“, so Schäfer weiter.
Die Vorfälle von Zurück, bei denen FC Zürich-Fans im Innenraum waren, zeigen eigentlich deutlich, dass ein pauschales Gästefanverbot Probleme nicht lösen würde. Der Vorfall hätte sich genauso bei einem Heimspiel des FC Zürich im gleichen Stadion ereignen können, bei dem der Grasshopper Club Heimrecht genießen würde. Durch die Öffnung von Heim- und Gästebereichen gibt es zudem eine Fantrennung, die bei geschlossenem Gästeblock bei einem Derby in Zürich nicht mehr existieren würde. Fans des Gastvereins könnten sich im nicht ausverkauften Letzigrund trotzdem problemlos mit Tickets für andere Stadionbereiche eindecken. (Faszination Fankurve, 29.10.2021)
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